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Israel: Walid Daqqah stirbt in Haft – Streit mit Amnesty


Streit um Tod eines palästinensischen Häftlings
"Eine beunruhigende Obsession"

Von t-online
09.04.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0302300077Vergrößern des BildesPalästinenser demonstrieren in Ramallah für die Freilassung Walid Daqqahs und weiterer Inhaftierter (Archivbild): Daqqah ist an seiner Krebserkrankung gestorben. (Quelle: IMAGO/Ahmad Arouri \ apaimages/imago)
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Der am längsten in Israel inhaftierte palästinensische Gefangene ist am Sonntag an seiner Krebserkrankung gestorben. Sein Tod hat eine hart geführte Diskussion ausgelöst.

Am Sonntag ist der wegen Mordes und Entführung inhaftierte Palästinenser Walid Daqqah im Alter von 62 Jahren in einem israelischen Krankenhaus gestorben. Der deutsche Ableger der Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat das scharf kritisiert – und damit eine mindestens ebenso scharfe Reaktion aus Israel ausgelöst.

Daqqah hatte laut Urteil im Jahr 1984 eine der Terrororganisation Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) nahestehende bewaffnete Gruppe angeführt, die den damals 19-jährigen israelischen Soldaten Moshe Tamam entführte und ermordete. Dafür war er zwei Jahre später zu einer 37-jährigen Haftstrafe verurteilt worden, die im März 2023 auslaufen sollte. Daqqah wies die Vorwürfe stets von sich. Im Jahr 2017 verlängerte ein israelisches Gericht seine Haftstrafe um zwei weitere Jahre, weil er Mobiltelefone ins Gefängnis geschmuggelt hatte. Er war der am längsten in Israel inhaftierte Palästinenser.

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Amnesty International mit schweren Vorwürfen gegen Israel

In Haft war Daqqah zudem an Knochenmarkkrebs erkrankt, woran er letztlich auch verstarb. Amnesty hatte sich unter anderem wegen seiner Erkrankung für eine Entlassung Daqqahs aus Haft eingesetzt. Die Menschenrechtsorganisation wirft Israel vor, den Palästinenser seit dem 7. Oktober 2023 "gedemütigt und gefoltert" zu haben. Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer Palästinenserorganisationen Israel überfallen, etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 200 weitere in den Gazastreifen verschleppt.

Ihm seien Familienbesuche und medizinische Versorgung verweigert worden, teilt Amnesty weiter mit. Auf dem englischsprachigen Account von Amnesty wurde der verurteilte Daqqah schlicht als "palästinensischer Schriftsteller" bezeichnet. Er hatte in Haft Bücher geschrieben.

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Israel: "Beunruhigende Obsession"

Die israelische Botschaft in Deutschland weist die Darstellung Amnestys von sich. Auf der Plattform X warf die Auslandsvertretung Amnesty Deutschland vor, "eine beunruhigende Obsession" dafür zu haben, "sadistische Mörder zu verherrlichen". Entgegen der Darstellung der Menschenrechtsorganisation sei Daqqah während seiner Haftzeit wegen der Krebserkrankung behandelt worden, heißt es.

Und die Botschaft fügte hinzu: "Wir sind schon gespannt auf Ihre nächste Hommage an Ted Bundy." Der US-Amerikaner Bundy hatte zwischen 1974 und 1978 mindestens 30 junge Frauen und Mädchen ermordet. Dafür wurde er zur Todesstrafe verurteilt und 1989 hingerichtet.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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