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Ukraine: Regierung verbietet Filme mit positivem Russland-Bild


Umstrittenes Kulturgesetz
Ukraine verbietet Filme mit positivem Russland-Bild

Von dpa
Aktualisiert am 02.04.2015Lesedauer: 2 Min.
Der ukrainische Präsident Petro PoroschenkoVergrößern des BildesDer ukrainische Präsident Petro Poroschenko will kein "positives Bild von Angestellten des Aggressorstaates" mehr dulden. (Quelle: Reuters-bilder)
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Filme und TV-Serien aus russischer Produktion prägen bislang das Fernsehprogramm der Ukraine. Nun will die Regierung in Kiew mit einem umstrittenen Gesetz alle Filme mit positiver Darstellung russischer und sowjetischer Staatsorgane verbieten. Russland ist wegen der Kulturpolitik des Nachbarn entsetzt und verweist auf einen zunehmenden "Russenhass" in der Ukraine.

Betroffen von dem Verbot sind unabhängig vom Herkunftsland alle Streifen, die nach dem 1. August 1991 produziert wurden, heißt es in dem von Präsident Petro Poroschenko unterzeichneten Dokument. Russland wird in dem Gesetz nicht namentlich genannt, sondern nur als "Okkupant" und "Aggressor" bezeichnet.

Geldstrafen drohen

Wer ein "positives Bild von Angestellten des Aggressorstaates" zeichnet, muss demnach mit einer Geldstrafe rechnen. Zuvor hatte die prowestliche Führung bereits russisches Fernsehen verboten. Zudem sind mehr als ein Dutzend russischer Künstler, die das Vorgehen des Kreml im Ukraine-Konflikt rechtfertigen, mit Einreiseverboten belegt. Das Kulturministerium in Kiew arbeitet an einem System, nach dem künftig auch Bücher in russischer Sprache für den ukrainischen Markt lizenziert werden sollen.

Kritiker werfen der von der EU und den USA unterstützten Regierung in Kiew "Zensur" vor. Russische Kulturpolitiker warnten, dass dieses Verbot die ukrainische Gesellschaft noch tiefer spalten werde.

Auch ausländische Filme betroffen

Kontrolliert werden soll das Filmverbot Medien zufolge von der Staatlichen Agentur für Kinofragen und dem Nationalen Rat für Radio und Fernsehen in der Ukraine. Betroffen sind demnach auch Hollywood-Filme, wenn sie Russen als Mitarbeiter des Staates in gutem Licht zeigen.

Der Autor des Gesetzes ist der TV-Unternehmer Nikolai Knjaschizki. Er empfiehlt den ukrainischen Fernsehanstalten angesichts der Dominanz russischer Produktionen, nun selbst mehr eigene Filme zu drehen.

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