t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon

Menü Icont-online - Nachrichten für Deutschland
Such Icon
HomePolitikAusland

Mord an Kim Jong-nam: Verdächtige wollen "ausgetrickst" worden sein


Verdächtige behaupten, sie seien "ausgetrickst" worden

Von afp
17.02.2017Lesedauer: 2 Min.
Kim Jong Uns Halbbruder Kim Jong Nam wurde getötet.Vergrößern des BildesKim Jong Uns Halbbruder Kim Jong Nam wurde getötet. (Quelle: ap-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilenAuf WhatsApp teilen

Nach der Ermordung des Halbbruders von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bestreiten die beiden tatverdächtigen Frauen Tötungsabsichten. Sie seien hereingelegt worden.

Das Gift war Kim Jong Nam offenbar ins Gesicht gesprüht worden, bevor er am Montag an Bord einer Maschine nach Macau gehen wollte. Die Polizei vernahm die beiden verdächtigen Frauen am Freitag.

Eine 28-Jährige im Besitz eines vietnamesischen Passes war am Mittwoch am Flughafen von Kuala Lumpur gefasst worden, eine 25-Jährige im Besitz eines indonesischen Passes wurde in der Nacht zum Donnerstag gefasst. Zudem wurde ein Mann aus Malaysia verhört, bei dem es sich um den Freund der Indonesierin handelt.

Die Behörden in Indonesien teilten mit, die verdächtige 25-Jährige sei bei dem Attentat offenbar "ausgetrickst" worden. Die Frau habe glauben sollen, sie nehme an einem Streich für eine Fernsehshow mit versteckter Kamera teil. "Wenn sie wirklich eine Agentin wäre, wäre sie wohl nicht gefunden worden", sagte Indonesiens Polizeichef Tito Karnavian laut örtlichen Medienberichten.

"Wahrscheinlich wurde sie nur benutzt"

"Wahrscheinlich wurde sie nur benutzt, sie wusste nicht, dass es sich um einen Mordversuch handelte", sagte der Polizeichef. Gemeinsam mit einer anderen Frau sei sie bereits in der Vergangenheit gegen Geld zu Streichen überredet worden. Auch dabei sollte sie jemandem eine Substanz in die Augen sprühen. Die Familie der 25-Jährigen sowie ehemalige Nachbarn erklärten am Freitag, sie könnten nicht glauben, dass die Frau in einen Mord verwickelt sei.

Die malaysischen Behörden machen unterdessen die Abgabe familiärer DNA-Proben zur Bedingung für eine Überführung des Leichnams nach Pjöngjang. Bislang habe kein Angehöriger den getöteten Kim Jong Nam identifiziert oder rechtmäßigen Anspruch auf dessen Leichnam erhoben, teilten sie mit. Nordkorea ließ derweil erklären, jegliche Ergebnisse der in Malaysia vorgenommenen Obduktion nicht anzuerkennen.

Nordkorea fordert Herausgabe des Leichnams

"Wir brauchen eine DNA-Probe eines Familienmitglieds", sagte der Polizeichef des malaysischen Bundesstaates Selangor, Abdul Samah Mat. Nordkorea habe zwar die Herausgabe des Leichnams gefordert, vor der Freigabe aber müssten die Ansprüche eindeutig geklärt werden. Nordkoreanische Diplomaten hätten die Autopsie der Leiche verhindern wollen, doch Malaysia sei standhaft geblieben.

Der nordkoreanische Botschafter in Malaysia, Kang Chol, sagte am Freitag vor Journalisten vor der Leichenhalle, die malaysischen Behörden hätten die Obduktion "ohne unsere Erlaubnis und Anwesenheit" vorgenommen. "Wir werden das Ergebnis kategorisch zurückweisen", sagte der Botschafter. Er habe die malaysische Polizei zu einer Herausgabe des Leichnams gedrängt, dies sei jedoch abgelehnt worden.

Pjöngjang wähnt feindliche Mächte am Werk

Die malaysische Polizei sei von feindlichen Mächten, insbesondere von Südkorea, unter Druck gesetzt worden, sagte der nordkoreanische Botschafter weiter. Die Obduktion sei eine Verletzung von Menschenrechten. Es war das erste Mal seit dem Mord, dass sich ein Vertreter Nordkoreas zu dem Fall äußerte.

Der 45-jährige Kim war der ältere Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Beide haben denselben Vater, den früheren Machthaber Kim Jong Il, aber unterschiedliche Mütter.

Forensiker forschen nach Art des Gifts

Südkoreanische Medien hatten am Dienstag zuerst berichtet, dass der 45-Jährige in Malaysia getötet worden sei. Er wurde demnach am Flughafen von Kuala Lumpur von zwei nordkoreanischen Agentinnen vergiftet, die nach dem Attentat zunächst entkamen.

Forensiker untersuchten unterdessen anhand von Proben, welcher Art das mutmaßliche Gift war, mit dem Kim Jong Nam getötet wurde.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

t-online - Nachrichten für Deutschland


TelekomCo2 Neutrale Website