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Bestechungsaffäre: FBI befragt Stabschef von Premierministerin Liz Truss


Bestechungsaffäre in Puerto Rico
Bericht: FBI hat einige Fragen an Stabschef von Liz Truss

Von t-online, wan

Aktualisiert am 18.09.2022Lesedauer: 3 Min.
Liz Truss verlässt ihren Amtssitz: Ihr Stabschef soll vom FBI befragt worden sein.Vergrößern des BildesLiz Truss verlässt ihren Amtssitz: Ihr Stabschef soll vom FBI befragt worden sein. (Quelle: IMAGO/Martyn Wheatley / i-Images/imago images)
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Ein Top-Vertrauter der englischen Premierministerin Liz Truss soll vom FBI befragt worden sein. Mark Fullbrook soll eine Rolle in einem US-Bestechungsskandal spielen.

Der Stabschef der britischen Premierministerin Liz Truss ist nach Berichten der "Times" vom amerikanischen FBI vernommen worden. Mark Fullbrook soll in einen Bestechungsfall in Puerto Rico verwickelt sein. Es geht dabei um Einflussnahme auf die Wahlen im Karibikfreistaat. Im Zentrum der Ermittlungen steht der Banker Julio Herrera Velutini, der 2020 angeblich der Gouverneurin von Puerto Rico, Wanda Vázquez Garced, 300.000 US-Dollar Wahlhilfe versprochen haben soll – unter der Bedingung, dass sie nach der Wiederwahl den obersten Finanzregulierer feuern würde. Garced wurde Anfang August verhaftet. Die Gouverneurin und Velutini weisen die Vorwürfe von sich.

Puerto Rico ist ein Außengebiet der USA. Die Karibik-Inselgruppe ist selbstverwaltet, steht aber unter amerikanischem Einfluss, unter anderem in der Außenpolitik und bei der Steuergesetzgebung.

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Der Banker selbst konnte als Nicht-Amerikaner keine Spenden im Wahlkampf abgeben. Stattdessen soll er eine Lobbyfirma beauftragt haben, die CT Group. Deren Chef für weltweite Projekte war damals Mark Fullbrook. Er wurde nach Berichten der "Times" in den Ermittlungsakten als "Internationale Beratungsfirma Partner Nummer 2" bezeichnet und soll selbst nach Puerto Rico geflogen sein, um mit der Gouverneurin über Möglichkeiten zum Wahlsieg gesprochen zu haben.

Der heutige Chief of Staff in der Downing Street 10 soll nicht nur eine Wahlkampfstrategie vorgeschlagen, sondern auch geheime Transaktionen zwischen Velutini und der CT Group arrangiert haben, schreibt die "Times" und beruft sich auf Ermittler. Von Fullbrook gab es keine Stellungnahme. Die Firma CT Group verwies in einem Statement Anfang September darauf, dass er als Zeuge vernommen worden sei und mit den Behörden zusammenarbeite.

Der beschuldigte Banker Velutini soll "den illegalen und korrupten Zweck der zugunsten von Vázquez Garced gezahlten Bestechungsgelder verschleiert haben, indem er bestimmte Zahlungen für politische Beratungsdienste über Bankkonten von Dritten geleitet hat", heißt es in den Beschuldigungen laut "Times".

Was weiß Liz Truss?

Das Blatt berichtet weiter, dass Fullbrook eine Vereinbarung mit den amerikanischen Ermittlern getroffen habe. Demnach könne er Hinweise in der Sache geben, ohne dass diese gegen ihn verwandt werden. Der Truss-Berater soll von Anwälten der Firma "White and Case" vertreten werden. Er soll auch das Büro des Kabinetts und das Ethik-Komitee informiert haben. Unklar ist, ob die Premierministerin selbst informiert wurde und wenn ja, wie ihre Reaktion gewesen ist. Fullbrook hat vor der Wahl von Truss zur Regierungschefin eng mit ihr in ihrer Rolle als Außenministerin zusammengearbeitet.

CT Group dementiert Einflussnahme

Der Finanzmakler Julio Herrera Velutini ist weltweit aktiv, nach britischen Medienberichten ist er auch ein Spender der britischen Konservativen – der Partei von Liz Truss. Er soll laut Bericht der britischen BBC seit 2019 über seine in London ansässige Firma Britannia Financial Group Limited mehr als 500.000 Pfund (etwa 575.000 Euro) an die Tory-Partei gespendet haben.

Im August klagte das amerikanische Justizministerium Vázquez Garced und Velutini wegen Verbrechen wie Wahlbetrug und Verschwörung an, die mit bis zu 20 Jahren Gefängnis geahndet werden können. Beide leugnen Fehlverhalten. Ein Sprecher der CT Group sagte Anfang September gegenüber der BBC: "CT wurde nur von Herrn Velutini beauftragt und nur, um Meinungsforschung für ihn und sonst niemanden durchzuführen. Die Firma hat nie für die Gouverneurin oder ihre Kampagne gearbeitet oder Forschungsergebnisse vorgelegt und wurde seitdem nicht mehr von ihm engagiert."

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