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Ukraine-Krieg: Wird Serbien jetzt vom Verbündeten zum Gegner Putins?


Krieg in der Ukraine
Wird dieses Land zum Gegner Putins?

Von Nilofar Eschborn

Aktualisiert am 14.03.2023Lesedauer: 2 Min.
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Unter Präsident Vucic entstand in Serbien ein kreml-freundliches Meinungsklima.Vergrößern des Bildes
Wladimir Putin: In Serbien herrscht ein kreml-freundliches Meinungsklima. (Quelle: Darko Vojinovic/dpa)

Serbien gilt bislang als Verbündeter Russlands. Berichte legen jedoch nahe, dass sich das Verhältnis zu Präsident Wladimir Putin zunehmend verschlechtert.

Bislang gilt der Westbalkanstaat Serbien stets als Verbündeter des Kremls: Russische Staatsmedien können hier ungehindert ihre Propaganda verbreiten – entsprechend unterstützt die Mehrheit der Serben Russlands Krieg in der Ukraine.

Doch jüngste Berichte weckten Zweifel daran, dass Serbien den russischen Präsidenten Wladimir Putin auch weiterhin vollends unterstützt: Wie das Nachrichtenmedium "Euractiv" unter Berufung auf das russische Nachrichtenportal "mash.ru" berichtet, soll Serbien Waffen in die Ukraine geliefert haben. Dem Bericht zufolge seien 122-mm-Raketen des Waffenherstellers Krušik über Drittländer wie die Türkei in die Ukraine transportiert worden.

Die serbische Regierung stritt die Berichte ab. "Serbien produziert und verkauft Munition. Wenn man Munition produziert, landet sie immer in einem Kriegsgebiet", sagte Serbiens Präsident Aleksandar Vučić "Euractiv" zufolge. Äußerungen wie diese legen zumindest nahe, dass serbische Munition durchaus in der Ukraine im Einsatz sein könnte.

Sanktionen gegen Russland nicht mehr ausgeschlossen

Ein weiterer Bericht bestärkt nun die Annahme, dass Serbien zusehends vom Unterstützer zum Gegner Putins wird: Offenbar entfernt sich der Westbalkanstaat von seinem bisherigen Kurs, Sanktionen gegen Russland auszuschließen. Das geht aus Veröffentlichungen der russischen Nachrichtenagentur Tass hervor: "Ich verspreche nicht, dass wir es nicht tun werden", sagte Vučić demnach mit Blick auf mögliche Sanktionen gegen Russland.

Bisher trägt Serbien die Sanktionspolitik der EU gegen Russland nicht mit. Ohnehin pflegen die beiden Länder ein freundschaftliches Verhältnis: Serbien erhält von Russland billiges Gas – und Moskau verhindert als Vetomacht im UN-Sicherheitsrat, dass das Kosovo, früher zu Serbien gehörend, volle internationale Anerkennung erlangt.

Serbien beansprucht das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte südliche Nachbarland für sich. Worum es genau in dem Konflikt zwischen Serbien und Kosovo geht, lesen Sie hier.

Russland sei "zutiefst besorgt"

Sollte sich bewahrheiten, dass Serbien Waffen oder Munition an die Ukraine liefert, dürfte das die Beziehungen Belgrads zu Russland erschüttern. Schon nach Bekanntwerden der mutmaßlichen Raketenlieferung sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, Russland sei "zutiefst besorgt" über die Berichte.

Das Balkanland verhandelt seit 2014 über einen Beitritt zur EU. Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine verlangen die westlichen Partner von Belgrad, Farbe zu bekennen. "Enge Beziehungen zum Regime von Putin sind nicht mehr vereinbar mit dem Bau einer gemeinsamen Zukunft mit der EU", mahnte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bereits wenige Monate nach Kriegsausbruch.

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