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Finnland ist 31. Mitglied der Nato


"Das ist ein Tag der Freude"
Finnland ist 31. Mitglied der Nato

Von dpa
Aktualisiert am 04.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Belgium NATO Foreign Ministers FinlandVergrößern des BildesFinnische Flagge vor dem Nato-Hauptsitz in Brüssel: Seit heute ist das Land das 31. Mitglied des Verteidigungsbündnisses. (Quelle: Geert Vanden Wijngaert/ap)
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Die Nato hat ab sofort nicht mehr 30, sondern 31 Mitglieder. Mit Finnland begrüßt das Verteidigungsbündnis einen Staat mit einer überaus langen Grenze zu Russland.

Finnland ist unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine der Nato beigetreten. Der finnische Außenminister Pekka Haavisto übergab am Dienstag im Nato-Hauptquartier in Brüssel die Beitrittsurkunde seines Landes an US-Außenminister Antony Blinken, der sie am Gründungsort des Verteidigungsbündnisses in Washington verwahren wird. Mit diesem Schritt wurde der Aufnahmeprozess endgültig abgeschlossen. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und Blinken sprachen von einem "historischen Tag" für die Nato und für Finnland. Statt 30 hat das Bündnis ab sofort 31 Mitglieder.

Video | Stoltenberg: "Ein historischer Tag"
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Quelle: Reuters

Im Anschluss an die Übergabe der Urkunde wurde die finnische Flagge erstmals vor dem Nato-Hauptquartier gehisst – alphabetgetreu zwischen denjenigen von Estland und Frankreich. An der Zeremonie nahmen neben dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und ihre Kollegen der anderen aktuellen Mitgliedstaaten teil. Direkt nach der Feier sollte das erste Nato-Außenministertreffen beginnen, an dem Finnland als offizielles Mitglied teilnimmt.

"Mit Finnland wird die Nato stärker", sagte Baerbock am Dienstag. "Das ist ein Tag der Freude, weil Finnland gewinnt damit ein Mehr an Sicherheit. Und wir gewinnen damit als Nato einen starken Partner an unserer Seite." Sie mache jedoch kein Geheimnis daraus, dass sie es bedauere, dass zugleich nicht auch Schweden der Nato beitreten konnte. "Beide Länder haben alles dafür getan, haben alle Vorbereitungen dafür getroffen."

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz begrüßte den Beitritt Finnlands: "Das ist ein historischer Schritt, der die Allianz im Ganzen stärkt und mehr Sicherheit in und für Europa bedeutet. Wir freuen uns auf die Fortsetzung unserer engen Zusammenarbeit, jetzt als gemeinsame Mitglieder einer Allianz, deren essentieller Kern das Bekenntnis zur gegenseitigen Solidarität ist", teilte der Kanzler mit. Scholz gehe davon aus, dass beim kommenden Nato-Gipfel im litauischen Vilnius auch Schweden teilnehmen wird.

Die Aufnahme Finnlands erfolgte genau 74 Jahre nach der Gründung der Nato am 4. April 1949 in Washington. Stoltenberg sagte, er könne sich kaum etwas Besseres vorstellen, als den Geburtstag mit dem Beitritt Finnlands zu feiern. Mehr zu den Eigenschaften der finnischen Armee lesen Sie hier.

Russland kritisiert Beitritt

Der Norweger machte zudem deutlich, dass er die Nato-Norderweiterung als Zeichen für ein Scheitern der Politik von Russlands Präsident Wladimir Putin sieht. Ein erklärtes Ziel der Invasion in die Ukraine sei es gewesen, weniger Nato an der russischen Grenze zu haben und neue Mitgliedschaften zu verhindern, sagte der Norweger. Nun bekomme Putin genau das Gegenteil – mehr Nato-Truppen im östlichen Teil des Bündnisses und mehr Nato-Mitglieder.

Finnland hat eine 1.340 Kilometer lange Grenze zu Russland. Der Kreml kritisierte den Nato-Beitritt seines Nachbarn als Bedrohung für seine eigene Sicherheit. "Die Erweiterung der Nato ist ein Angriff auf unsere Sicherheit und die nationalen Interessen Russlands", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Russland sei entsprechend zu Gegenmaßnahmen gezwungen.

Schweden muss weiter warten

Finnlands Beitritt zur Nato ist eine der bislang wohl weitreichendsten geopolitischen Folgen des russischen Einmarsches in die Ukraine. Das nordische Land mit seinen rund 5,5 Millionen Einwohnern hatte zuvor jahrzehntelang großen Wert auf militärische Bündnisfreiheit gelegt. Mit dem Beitritt Finnlands wächst die Nato-Außengrenze Richtung Russland nun auf mehr als das Doppelte an.

Schweden will ebenfalls Nato-Mitglied werden. Dieser Beitritt wird aber bislang von den Bündnismitgliedern Türkei und Ungarn blockiert. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan wirft der schwedischen Politik mangelnden Einsatz gegen "Terrororganisationen" vor. Dabei geht es Ankara vor allem um die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK. Ungarn wiederum monierte jüngst schwedische Aussagen zu Rechtsstaatlichkeit und Korruption – dabei hatten die Schweden eigentlich lange Zeit mit keinen Einwänden aus Budapest gerechnet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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