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Joe Biden: Das gelang nicht einmal Obama


Pro und Kontra
Das gelang nicht einmal Obama


Aktualisiert am 25.04.2023Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

imago images 0245617497Vergrößern des Bildes
US-Präsident Joe Biden bei einer Rede vor dem Weißen Haus: Am Dienstag kündigte er seine erneute Kandidatur an. (Quelle: IMAGO/Aaron Schwartz)

Er ist bereits der älteste jemals amtierende Präsident der USA. Doch er will es noch einmal wissen. Ist Joe Biden zu alt, um erneut anzutreten?

Der amtierende US-Präsident Joe Biden will erneut für das höchste politische Amt der USA kandidieren. Das kündigte er am Dienstag mit einem ersten Wahlkampfvideo offiziell an.

Bereits zuvor hatte er seine Bereitschaft angedeutet – und seitdem wird vor allem darüber diskutiert, ob ihm sein Alter im Weg stehen könnte. Denn Biden ist mit seinen 80 Jahren schon jetzt der älteste jemals amtierende Präsident der USA. Sollte er für eine weitere Legislatur gewählt werden, wäre er am Ende der Amtszeit 86 Jahre alt.

Ist Joe Biden damit zu alt, um noch einmal als Präsidentschaftskandidat der Demokraten anzutreten?

Pro
Frederike HolewikWirtschaftsredakteurin

Ja, Biden sollte seinen Platz für Jüngere räumen

US-Präsident Joe Biden macht einen guten Job – das gestehen ihm Parteikollegen, aber auch Wissenschaftler und sogar traditionell konservative Thinktanks wie die Hoover Institution zu. Und er hat Donald Trump schon einmal erfolgreich die Stirn geboten.

Ein perfekter Kandidat für die Präsidentschaftswahlen ist er dennoch nicht, denn in den Augen vieler Wähler hat er vor allem ein Manko: sein Alter. Jüngste Umfragen zeigen, dass eine Mehrheit der Amerikaner das als Hindernis für eine weitere Amtszeit wahrnimmt. Auch unter Sympathisanten der Demokraten und Wechselwählern zweifeln fast 50 Prozent an Bidens fortdauernder Amtstauglichkeit.

Dass altersbedingte Ausfälle die demokratische Politik behindern, erleben die US-Amerikaner derzeit im Justizausschuss. Senatorin Dianne Feinstein fehlt seit Februar, ihre Rückkehr ist bislang ungewiss. Der Ausschuss kann aufgrund der knappen Mehrheitsverhältnisse nun keine Richter in ihren Ämtern bestätigen.

Ähnliche Sorgen seien bei Biden nicht angebracht, heißt es von seinem Team. Er sei gesund. Und überhaupt, so das Totschlagargument, wer solle denn an seiner Stelle antreten?

Wie wäre es mit Gretchen Whitmer, Sherrod Brown, Julián Castro? Das sind nur einige Namen, die von Experten in den vergangenen Monaten immer wieder gehandelt wurden. Dass sie alle verhältnismäßig unbekannt sind, ist kein Zufall, sondern Teil des Problems. Ein erfolgreicher und altgedienter Präsident wie Biden hat nicht nur die Macht, einen Nachfolger aufzubauen, er hat auch die Verpflichtung dazu. Denn die Partei zukunftsfähig zu hinterlassen, könnte sein größtes und wohl auch wichtigstes Erbe werden.

Kontra
David SchafbuchDavid SchafbuchStellvertretender Ressortleiter Politik & Wirtschaft

Nein, sein Alter kann kein Argument gegen Biden sein

Der gerade erst veröffentlichte Gesundheitsreport des Weißen Hauses ist unmissverständlich: "Der Präsident ist nach wie vor diensttauglich und erfüllt alle seine Aufgaben in vollem Umfang, ohne jegliche Ausnahmen oder Anpassungen."

Der Job des US-Präsidenten ist extrem hart, egal in welchem Alter: Aber niemand kann die Belastung wohl besser einschätzen als Joe Biden selbst, der noch dazu medizinisch wohl so eng betreut wird wie nur wenige Menschen auf der Welt.

Und noch viel wichtiger: Die politischen Leistungen von Joe Biden lassen nicht erkennen, dass es sich hier um einen Präsidenten handelt, der politisch keine Kraft mehr hat.

Biden hat in einer äußerst schwierigen weltpolitischen Phase das Weiße Haus übernommen – und er hat an vielen Stellen geliefert: Die Arbeitslosenzahlen in den USA sind niedrig, er hat milliardenschwere Investitionspakete durchgedrückt und dafür gesorgt, dass die Ukraine bis heute nicht von Russland zerstört wurde.

In den Midterms konnten seine Demokraten knapp die Mehrheit im Senat halten – was etwa Barack Obama nicht gelang. Das zählt deutlich mehr als die hämischen Lacher, die ihm gewiss sind, wenn er sich in einer Rede verhaspelt oder mit dem Fahrrad stürzt.

Ob seine erneute Kandidatur am Ende auch heißt, dass er seine Amtszeit beendet, weiß niemand. Möglicherweise übernimmt irgendwann doch Kamala Harris – sollte sie wieder als Bidens Vize antreten – und überrascht in ihrem neuen Amt alle Kritiker. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Hier kommt aber ein Argument ins Spiel, das wohl mehr wiegt als alle anderen: Joe Biden hat schon bewiesen, dass er Donald Trump in einer Wahl schlagen kann.

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