Donald Trump: Hat der Ex-US-Präsident Syphilis?

Am Mittwoch stand Ex-Präsident Donald Trump in New York vor Gericht. Statt über den Prozess sprechen viele jedoch über Flecken an Trumps Hand.

Der Mittwoch hätte für den früheren US-Präsidenten Donald Trump besser laufen können. Erst drohte ihm der Richter, ihn wegen zu vieler störender Zwischenrufe während der Aussage der Klägerin Jean E. Carroll aus dem Gerichtssaal zu werfen – gegen Trump läuft ein Prozess wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs und der Verleumdung. Und dann fachte der Ex-Präsident mit einem simplen Gruß vor dem Prozess eine Debatte über seine Gesundheit an.

Was war passiert? Am Mittwochmorgen verließ der Republikaner den nach ihm benannten Trump Tower auf der New Yorker 5th Avenue. Um der anwesenden Presse gute Fotos zu liefern, hob er beim Verlassen des Gebäudes die rechte Hand zum Gruß. Das war der Auslöser – denn auf Trumps Hand waren deutlich rote Flecken zu sehen.

Demokrat: "Es kann nur Syphilis sein"

Die teils gehässigen Spekulationen über die Ursache für die Flecken ließen nicht lange auf sich warten. "Hat er einen Tripper?", fragte etwa der User @thegoodfello auf der Plattform X (ehemals Twitter). Der demokratische Politikberater James Carville erklärte im Gespräch mit dem YouTube-Kanal "Politicon", er habe eine Reihe von Ärzten zu den möglichen Gründen für die Flecken auf der Hand des Ex-Präsidenten gefragt. "Die Antwort war einstimmig: Es kann nur Syphilis im zweiten Stadium sein".

Syphilis wird in der Regel über direkten sexuellen Kontakt übertragen. Die Bakterien, die die Krankheit auslösen, können dabei über winzige Verletzungen der Schleimhäute in den Körper des Patienten eintreten und sich dort ausbreiten. Das Gerücht über eine mögliche Syphilis-Erkrankung des Ex-Präsidenten verbreitete sich wie ein Lauffeuer: Auf X entwickelte sich der Name der Krankheit am Mittwoch schnell zum Top-Trend in den Vereinigten Staaten.

Dermatologe glaubt an "normalen" Ausschlag

Andere Theorien zum Ursprung der roten Flecken an Trumps Hand hat der Dermatologe Dr. Joshua Zeichner vom Mount Sinai Hospital in New York City. Im Gespräch mit dem US-amerikanischen "Business Insider" identifiziert er die roten Stellen an der Hand des Ex-Präsidenten eindeutig als Ausschlag – und erklärt vier mögliche Gründe für dessen Herkunft.

So könne es etwa sein, dass Donald Trump seine Hände zu oft wasche, weshalb sich trockene Stellen ausgebildet hätten, die insbesondere in der Kälte New Yorks sichtbar seien. Trump bezeichnet sich selbst als "germaphobe", also als jemanden, der Angst vor dem Kontakt mit Keimen hat. Menschen mit dieser Angst tendieren dazu, sich zu oft die Hände zu waschen – was ein Auslöser für die trockenen Stellen sein könne, sagt Joshua Zeichner.

Als weitere Möglichkeit für die Herkunft der roten Flecken identifiziert Zeichner Trumps Liebe zum Golfsport. Da es schwer sei, eine Hautkrankheit nur anhand eines Bildes zu erkennen, könnte es sich bei den Flecken auch um Blasen handeln, die durch die Reibung zwischen Golfschläger und ungeschützter Hand entstünden, so Zeichner zum "Business Insider". Da Trump als passionierter Golfer gilt, hält er diese Variante nicht für unwahrscheinlich.

Löste Limettensaft die Flecken aus?

Eine dritte Variante könnte der exzessive Kontakt von Limettensaft mit der Haut des früheren US-Präsidenten sein. In Kombination mit direkter Sonneneinstrahlung kann der Saft eine chemische Verbrennung auslösen, den sogenannten "margarita burn".

Vergleicht man allerdings Bilder dieser Krankheit mit den Flecken an Trumps Hand, fallen deutliche Unterschiede auf. Ein "margarita burn" breitet sich großflächiger auf der Haut aus. Außerdem haben die von Limettensaft ausgelösten Verbrennungen eine andere Farbe als die roten Flecken auf Donald Trumps Haut. Hinzu kommt, dass der Republikaner laut eigenen Angaben keinen Alkohol trinkt, die Verbrennung könnte also höchstens durch einen alkoholfreien Cocktail ausgelöst worden sein.

Spekulationen bis zur Trump-Bestätigung

Joshua Zeichner merkt bei all diesen Spekulationen allerdings an, dass ein Hautausschlag unzählige Gründe haben könnte. Sollte der ehemalige US-Präsident also nicht selbst erklären, welchen Grund es für die roten Flecken auf seiner Haut gibt, können Experten auf die Distanz nur darüber spekulieren.

Am Dienstag steht für Donald Trump der nächste wichtige Termin an. Dann entscheiden die republikanischen Wählerinnen und Wähler im Ostküstenstaat New Hampshire darüber, wen sie gerne bei der Präsidentschaftswahl im November als Gegner von Joe Biden sehen wollen. Oder als Gegnerin – denn die ehemalige UN-Botschafterin Nikki Haley rechnet sich in New Hampshire gute Chancen aus, Donald Trump zu schlagen. Bis dahin sollten die roten Flecken auf Trumps Haut verschwunden sein, um weitere Diskussionen über seinen Gesundheitszustand zu verhindern.