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Druck auf Gründer Durow: Russland schränkt Telegram ein


Nach Terroranschlag der IS
Russland schränkt Telegram-Nachrichten ein


30.03.2024Lesedauer: 2 Min.
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Bild des Telegram-Gründers, gezeigt von einem Demonstranten in Moskau (Archivbild): Russland übte wohl Druck auf Pawel Durow aus. (Quelle: Peter Kovalev/imago)

In Russland, Belarus und der Ukraine sollen "Terroraufrufe" über Telegram gestoppt werden. Zuvor übte die Regierung wohl Druck auf den Gründer Pawel Durow aus.

Nach dem verheerenden Anschlag von IS-Terroristen auf ein Veranstaltungszentrum in Moskau am 22. März sollen nun "Terroraufrufe" auf dem Messenger Telegram unterbunden werden. Berichte legen nahe, dass Gründer Pawel Durow unter Druck gesetzt worden sein könnte.

Am 28. März erklärte Durow laut ISW, dass Telegram am 24. März Maßnahmen zur Verhinderung von extremistischen Posts, die zu Terroranschlägen aufrufen, eingeleitet habe. Es soll Zehntausende angebliche Versuche gegeben haben, Nachrichten mit Aufrufen zu Terroranschlägen zu versenden. Diese seien verhindert und Tausende von Nutzern, die solche Nachrichten verschickt haben, blockiert worden.

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Telegram sei "Werkzeug von Terroristen"

In den kommenden Tagen solle laut Durow in Russland, Belarus und der Ukraine zudem ermöglicht werden, dass Nutzerinnen und Nutzer einschränken können, wer ihnen Nachrichten schickt. In seiner Mitteilung betonte er, Telegram sei kein Ort, an dem zur Gewalt aufgerufen werde.

Zuvor hatte die Regierung Druck auf den Telegram-Chef ausgeübt. Putins Presse-Sekretär Dmitry Peskov sagte in einem Interview mit dem russischen Portal "Life": "Von Pawel Durow hätten wir mehr Aufmerksamkeit erwartet." Zwar habe Russland bisher keine Pläne, Telegram zu verbieten, allerdings bekomme der Messenger "immer mehr zu einem Werkzeug in den Händen von Terroristen wird, das für terroristische Zwecke eingesetzt wird".

Nach Einschätzung der Experten des ISW sei es der Regierung somit gelungen, Beiträge zum Anschlag am 22. März weiter zu zensieren. Das Vorgehen zeige, dass der Kreml fähig ist, "wichtige Akteure im russischen Informationsraum unter Druck zu setzen, um in seinem Sinne zu handeln". Die Einflussnahme auf Durow sei laut ISW beachtlich, da Telegram zwar in Russland gegründet wurde, aber nicht mehr dort ansässig ist. Auch Durow lebt seit 2014 im Exil.

Durow erlebt den Druck der Regierung nicht zum ersten Mal

Durow wurde schon in der Vergangenheit zur Zielscheibe der russischen Regierung. Über seinen Social Media Dienst VKontakte (ähnlich wie Facebook) verabredeten sich 2011 Regierungskritiker zu Protesten. Der Kreml hielt ihn dazu an, die Posts zu löschen, was er allerdings verweigerte. Auch das Profil des verstorbenen Kremlkritikers Alexej Nawalny sollte er sperren – wieder verweigerte er.

Der Telegram-Chef hat neben der russischen auch die französische Staatsbürgerschaft und die des Inselstaates St. Kitts und Nevis. Wo genau er untergetaucht ist, ist nicht bekannt. Sein Aufenthaltsort wechselt regelmäßig. Auch aus Angst vor der russischen Regierung: Bevor er 2014 aus Russland floh, durchsuchten Beamte die Wohnung seiner Eltern und seiner Firmenzentrale.

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