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Skandal? Claudia Roth gibt iranischem Boschafter "High Five"


Internationale Politik
Claudia Roth und die Hand des iranischen Botschafters

Von spiegel-online
07.02.2013Lesedauer: 2 Min.
Claudia Roth beim strittigen "High Five"Vergrößern des BildesClaudia Roth beim strittigen "High Five" (Quelle: Reuters-bilder)
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Darf man den iranischen Botschafter in Deutschland mit "High Five" begrüßen? Grünen-Chefin Claudia Roth hat es bei der Münchner Sicherheitskonferenz getan - aber nicht aus Sympathie, wie sie nun erklärt.

Es ist nur ein kurzer Augenblick, eine kleine Geste: Claudia Roth geht am vergangenen Wochenende bei der Münchner Sicherheitskonferenz auf Reza Attar, Irans Botschafter in Berlin, zu, die beiden klatschen ihre Hände ab. An Attars Miene ist zu erkennen, dass er offenbar erfreut ist, die Grünen-Chefin in München zu sehen, er hält seine rechte Hand hoch, bereit zu der Geste - daraufhin geht Roth zu dem Mann, der auf seinem Platz sitzt.

Attar hat angeblich seine Gegner aufhängen lassen

Die "Bild"-Zeitung machte sie daraufhin am Donnerstag auf der Seite 1 zur "Verliererin" des Tages: "Sonst spricht sie gerne von Menschenrechten…", schreibt die Zeitung. Attar werde vorgeworfen, er habe in den achtziger Jahren als Gouverneur in Iran Oppositionelle aufhängen lassen. "BILD meint: Rote Karte!"

Roth sieht die Situation völlig anders. Ein Sprecher der Grünen erläuterte am Donnerstag, dass Roth den Botschafter aus der parlamentarischen Arbeit kenne, wenn er "iranische Parlamentarier in Berlin begleitet hat". Sie habe im Rahmen "ihres langjährigen Einsatzes für die iranische Oppositionsbewegung" immer wieder Appelle "zum fairen Umgang mit iranischen Oppositionellen" an ihn gerichtet.

Unmöglich, die Hand zu geben

Die Geste in München sei offenbar der "Versuch eines höflichen Entgegenkommens" des Botschafters gewesen: "Der Botschafter der Islamischen Republik Iran gibt einer Frau grundsätzlich nie die Hand, er hat auch Claudia Roth noch nie die Hand geschüttelt." Der Sprecher erklärte weiter: "Ihre höfliche Reaktion war der Tatsache geschuldet, dass sie den iranischen Außenminister und den iranischen Botschafter am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz in einem Gespräch dazu bewegen wollte, den bekannten iranischen Filmemacher Jafar Panahi zur Berlinale ausreisen zu lassen. Bereits am Freitag vor der Sicherheitskonferenz hatte sich Claudia Roth mit diesem Anliegen in einem entsprechenden Brief an den Botschafter gewandt."

Keine Nähe zu Teheran

Tatsächlich dürfte es schwer sein, Roth eine Nähe zum Regime in Teheran vorwerfen zu wollen, auch wenn sie in der Vergangenheit die Auffassung vertreten hat, dass man dem Land nicht die zivile Nutzung der Atomenergie verbieten könne: So trug Roth einst bei einem Besuch bei den Mullahs ein grünes Kleid, was in Iran die Farbe des politischen Widerstand ist.

Dazu schrieb der "Spiegel" im Juni 2012: "Protokollbeamte legten der Besucherin nahe, sie müsse sich umziehen, sonst könne der Kulturminister sie nicht empfangen. Roth weigerte sich, für sie als Grünen-Chefin sei das Tuch gewissermaßen 'Dienstkleidung'. Man ließ sie gewähren."

Auch bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland wurde die Iran-Frage für Roth zum Thema. Damals hatte die rechtsextreme NPD Aufmärsche bei den Spielen Irans angekündigt. Sie wollten damit Unterstützung für die Israel-Hetze von Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad signalisieren. Roth bot dem DFB damals die Organisation von Gegendemonstrationen an.

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