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Zypern-Verhandlungen scheitern an türkischen Truppen


Wiedervereinigung Zyperns
Verhandlungen scheitern an türkischen Truppen

Von ap
07.07.2017Lesedauer: 2 Min.
Zypern-Verhandlungen in Crans-MontanaVergrößern des BildesAuch nach den Verhandlungen haben die Teilnehmer der Zypern-Verhandlungen noch eine geringe Hoffnung auf ein zukünftig geeintes Land. (Quelle: Di Nolfi/Keystone/dpa-bilder)
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Eine Wiedervereinigung Zyperns ist auch nach den jüngsten Verhandlungen nicht wahrscheinlicher geworden. Die Gesprächsparteien gingen ohne eine Einigung auseinander - Zankapfel war vor allem die Stationierung türkischer Truppen.

Die Zypern-Verhandlungen sind wegen Uneinigkeit in der Frage der Stationierung türkischer Truppen ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Leider sei eine Einigung nicht möglich gewesen, sagte UN-Generalsekretär António Guterres im schweizerischen Crans-Montana. Guterres schloß die Tür für eine Wiedervereinigung in Zypern jedoch nicht ganz: Die Gespräche seien zwar beendet, dies hieße aber nicht, dass es nicht weitere Initiativen geben könnte, um das Problem in Zypern zu lösen.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sah die Schuld für das nicht erfolgreiche Ende der Gespräche auf Seiten Griechenlands, das gemeinsam mit den Vertretern der griechischen Zyprioten auf einen Abzug der türkischen Truppen auf der Insel bestanden hatte. Für die Türkei und die türkischen Zyprioten sei es nicht akzeptabel, dass alle Truppen Nordzypern verlassen, so Cavusoglu.

Türkische "Obsession" statt Konfliktlösung

Der zyprische Regierungssprecher Nikos Christodoulides stimmte Guterres zu, dass eine Einigung noch nicht ganz vom Tisch sei. Die derzeitige unakzeptable Situation könne nicht Zyperns Zukunft sein. Christodoulides kritisierte die türkische "Obsession" nach stationierten Truppen und nach dem Recht militärisch einschreiten zu dürfen. In anderen Streitpunkte weiche der türkische Standpunkt klar vom UN-Rahmen ab und sei unter keinen Umständen akzeptable gewesen.

Der griechische Außenminister Nikos Kotzias schrieb auf Twitter, dass ein türkisches Recht auf militärische Interventionen in ganz Zypern nicht akzeptabel sei. Der Traum und Plan, das zyprische Problem zu lösen bleibe aber erhalten, so Kotzias.

Zudem habe es keine Einigung darüber, wie die Insel im Falle der Vereinigung in ein zyprisch-griechisches und ein zyprisch-türkisches Gebiet aufteilt werden solle. Die Türkei habe darauf bestanden, dass türkische Staatsbürger weiterhin das Recht bekommen sollten, in dem dann griechischen Zypern anzusiedeln sowie Geld, Dienstleistungen und Güter dorthin bringen zu können.

Die griechische-zypriotische Seite forderte, dass die Stadt Morfou wieder unter griechisch-zypriotische Verwaltung fallen solle. Die türkisch-zypriotische Seite möchte jedoch nur die Hälfte der Stadt hergeben.

Nach einem Putsch von Anhängern einer Vereinigung Zyperns mit Griechenland hatte die Türkei 1974 den Norden Zyperns besetzt. Heute sind dort mehr als 35 000 türkische Soldaten stationiert. Die Insel ist in ein zyprisch-griechisches und ein zyprisch-türkisches Gebiet geteilt.

An den Gesprächen sind griechische und türkische Zyprer sowie die Türkei, Griechenland und die frühere Kolonialmacht Großbritannien als Garantiestaaten beteiligt.

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