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Referendum im Nordirak: Erdogan warnt Kurden vor "ethnischem Krieg"


Referendum im Nordirak
Erdogan warnt Kurden vor "ethnischem Krieg"

Von afp, dpa, pdi

26.09.2017Lesedauer: 2 Min.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kritisiert mit deutlichen Wort das Unabhängigkeitsreferendum der Kurden im Nordirak.Vergrößern des BildesDer türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kritisiert mit deutlichen Wort das Unabhängigkeitsreferendum der Kurden im Nordirak. (Quelle: dpa-bilder)
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Recep Tayyip Erdogan hat das Unabhängigkeitsreferendum im Nordirak als "Verrat" an seinem Land bezeichnet. Deswegen kündigt der türkische Staatspräsident Sanktionen gegen die Kurden an.

Obwohl die Beziehungen zwischen der Regionalregierung in Erbil und der Türkei bisher gut gewesen seien, habe Kurden-Präsident Massud Barsani sein Land vor dem Referendum nicht um Rat gefragt, kritisierte Erdogan. Das sei "offen gesagt auch ein Verrat an unserem Land."

Der türkische Präsident warnt die Kurden im Nordirak außerdem vor einem "ethnischen Krieg". Wenn die politischen Führer der Kurden diesen "Fehler" nicht umgehend korrigierten, "werden sie mit der Schande in die Geschichte eingehen, die Region in einen ethnischen und konfessionellen Krieg gestürzt zu gaben", sagte Erdogan.

"Wenn wir den Hahn zudrehen..."

Die Kurden im Nordirak hatten am Montag trotz der Ablehnung der Zentralregierung in Bagdad sowie der Nachbarn Türkei und Iran ein Referendum über die Unabhängigkeit der kurdischen Autonomieregion abgehalten. Das irakische Parlament forderte die Regierung daraufhin auf, Truppen in die zwischen Bagdad und den Kurden umstrittenen Gebiete zu schicken. Sollte sie dies tun, käme es einer Kriegserklärung gleich.

Erdogan drohte den Kurden auch mit wirtschaftlichen Sanktionen, sollten sie nicht einlenken. "Wenn wir den Hahn (der Ölpipeline) zudrehen, wird ihr gesamtes Einkommen wegfallen. Wenn keine Lastwagen mehr passieren, werden sie kein Essen mehr finden", warnte Erdogan in einer Rede in Ankara zur Eröffnung des neuen Studienjahrs. Niemand außer Israel werde ihre Unabhängigkeit anerkennen.

Die kurdische Autonomieregion ist zum Export ihres Erdöls auf eine Pipeline durch die Türkei angewiesen. Auch ein Großteil des Handels läuft über das Nachbarland. Bisher unterhielt Ankara freundschaftliche Beziehungen zu Barsani, doch fürchtet die Türkei ebenso wie der Iran, dass eine Abspaltung der Kurden vom Irak die eigene kurdische Minderheit in ihrem Unabhängigkeitsstreben bestärkt.

Es war im Vorfeld gemutmaßt worden, dass Barsani mit dem Volksentscheid vor allem seine Verhandlungsposition gegenüber Bagdad stärken wolle. Es droht nun aber eine nicht mehr kontrollierbare Eskalation. Schiitische Milizen drohten bereits, eine Abspaltung der Kurden nicht hinzunehmen. Die Türkei und der Iran hielten an der Grenze zum Irak Militärmanöver ab, die als Warnung an die Kurden gesehen wurden.

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