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Weltklimakonferenz in Bonn: Industrieländer fürchten die Verantwortung


Fazit des Klimagipfels
Industrieländer fürchten die Verantwortung

Von dpa
Aktualisiert am 18.11.2017Lesedauer: 2 Min.
Dürre in Äthiopien: Die Weltklimakonferenz in Bonn hat einen Hilfsfonds für Entwicklungsländer fortgeschrieben.Vergrößern des BildesDürre in Äthiopien: Die Weltklimakonferenz in Bonn hat einen Hilfsfonds für Entwicklungsländer fortgeschrieben. (Quelle: Elias Meseret/ap-bilder)
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Die Weltklimakonferenz hat eine Zettelsammlung erstellt, aus der einmal ein Regelwerk für das Pariser Abkommen entstehen soll. Sie rang bis zuletzt um Finanzstrukturen – letztlich erfolgreich. In einem anderen Bereich wurden die Entwicklungsländer enttäuscht.

Die Weltklimakonferenz in Bonn hat die Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens ein Stück weitergebracht. Nach langem Ringen in der Nacht einigten sich die 195 Staaten in wichtigen Finanzfragen. Dabei ging es unter anderem um einen älteren Fonds zur Anpassung der Entwicklungsländer an die Folgen des Klimawandels. Er war bislang im Kyoto-Protokoll von 1997 verankert. Für sein Fortbestehen wurden in Bonn wichtige Punkte beschlossen.

Nächste Klimakonferenz 2018 in Polen

Die Einigung gilt als großer Erfolg und wurde im Konferenzplenum mit Applaus bedacht. Jan Kowalzig von der Organisation Oxfam bewertet diesen Schritt als sehr positiv. "Wir sind erleichtert, dass die Industrieländer hier nachgegeben haben. Der Fonds ist gerade für die ärmeren Länder sehr wichtig, um sich gegen Dürren, Überschwemmungen oder Unwetterkatastrophen zu schützen."

Zuvor hatten die Delegierten eine umfangreiche Textsammlung erstellt, aus der im kommenden Jahr das Regelwerk zum Pariser Klimaschutzabkommen entstehen soll. Dies ist unter anderem nötig, damit eine Tonne Kohlendioxid-Minderung in allen Ländern mit gleichem Maßstab gemessen wird. Das Regelwerk soll auf der nächsten Klimakonferenz Ende 2018 im polnischen Kattowitz beschlossen werden.

Erfolg in der Koordination der Landwirtschaft

Um die noch zu geringen Klimaschutzaktivitäten der Länder zu erhöhen, gibt es nun neben den direkten Verhandlungen den sogenannten Talanoa-Dialog. Das Wort "Talanoa" bedeute auf Fidschi eine Versammlung, in der Wissen ausgetauscht und Vertrauen aufgebaut wird, um weise Entscheidungen zu treffen.

Als besonderer Erfolg gilt auch, dass erstmals ein gemeinsames Arbeitsprogramm zu Landwirtschaft und Klimawandel in die politische Agenda aufgenommen wurde. Die Landwirtschaft ist einerseits extrem vom Klimawandel betroffen, so dass eine Anpassung an die Erderwärmung nötig ist. Andererseits ist sie auch für einen großen Teil der Treibhausgase verantwortlich.

Enttäuschung bei besonders wichtigem Thema

Bei einem für Entwicklungsländer besonders wichtigem Thema gab es wenig Fortschritte. Sie wollen, dass die Schäden durch den Klimawandel stärker anerkannt werden und dass das Thema auf einer höheren Verhandlungsebene angesiedelt wird als bislang. Die Industrieländer fürchten jedoch, eines Tages zur Verantwortung gezogen zu werden für die Schäden durch den Klimawandel in ärmeren Staaten. So blieb es in Bonn dabei, einen weiteren Arbeitsplan für diesen sogenannten Warschau-Mechanismus in Gang zu setzen. Zudem soll es 2018 einen "Expertendialog" dazu geben.

"Das in Bonn vereinbarte Arbeitsprogramm stellt nicht sicher, dass die finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer zum Umgang mit Klimaschäden ersnsthaft angegangen wird", sagte Sven Harmeling, Klimaexperte der Organisation "Care". Bislang gibt es im Rahmen der Klimaverhandlungen zwar Töpfe für Anpassung und für Klimaschutz in ärmeren Ländern, nicht aber Zahlungsverpflichtungen für die Schäden durch den Klimawandel oder den Verlust der Heimat.

Neben den eigentlichen Verhandlungen starteten in Bonn eine Menge wichtiger Initiativen oder wurden fortgesetzt, etwa ein breites Bündnis für eine Art Versicherung gegen Klimaschäden. In der "Powering Past Coal Alliance" schlossen sich außerdem 23 Länder und Provinzen zu einer internationalen Allianz für den Kohleausstieg zusammen – Deutschland zählt jedoch nicht dazu.

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