t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikAuslandInternationale Politik

Nordkorea: Kim Jong Un ruft zur Wiedervereinigung mit Südkorea auf


Gemeinsamer Olympia-Auftritt
Nordkoreas Team kommt mit Drohungen im Gepäck

dpa, rtr, ap, küp

Aktualisiert am 25.01.2018Lesedauer: 2 Min.
Nordkoreanische Eishockey-Spielerinnen bei ihrer Ankunft in Südkorea: Laut Umfragen sind 70 Prozent der Südkoreaner gegen ein gemeinsames Team mit dem Norden.Vergrößern des BildesNordkoreanische Eishockey-Spielerinnen bei ihrer Ankunft in Südkorea: Laut Umfragen sind 70 Prozent der Südkoreaner gegen ein gemeinsames Team mit dem Norden. (Quelle: Song Kyung-Seok/ap-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

In Südkorea sind die ersten Olympia-Sportler aus dem Norden eingetroffen – begleitet von einer aggressiven Forderung von Machthaber Kim. Kritiker einer Annäherung sehen sich bestätigt.

Gut zwei Wochen vor den Olympischen Winterspielen sind in Südkorea nordkoreanische Eishockey-Spielerinnen eingetroffen. Sie sollen mit einer Auswahl aus dem Süden ein gemeinsames Team bilden. Darauf hatten sich die verfeindeten Staaten vor Kurzem geeinigt. Die zwölf Sportlerinnen passierten am Donnerstag die schwer gesicherte Grenze bei Kaesong, begleitet von einer Delegation aus dem Norden. Für Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un offenbar eine günstige Gelegenheit, zur Wiedervereinigung der Halbinsel aufzurufen.

Widerstände gegen Vereinigung "zerschmettern"

In einer Botschaft rief Pjöngjang am Donnerstag "alle Koreaner" zu einem "Durchbruch" zur Wiedervereinigung mit Seoul auf, wie nordkoreanische Staatsmedien berichteten. Dabei solle auf Hilfe durch andere Länder verzichtet werden. Alle Koreaner sollten den Kontakt, das Reisen und die Zusammenarbeit zwischen Nord- und Südkorea unterstützen. Pjöngjang wolle sämtliche Widerstände gegen eine Vereinigung "zerschmettern".

Bestätigen sich mit diesem Vorstoß die Befürchtungen der Kritiker eines gemeinsamen Olympia-Auftritts? Der konservative südkoreanische Oppositionspolitiker Hong Joon Pyo sagte schon vergangene Woche, Seoul "tanze nun nach der Pfeife" des Nordens. Umfragen zufolge sind 70 Prozent der Südkoreaner gegen das gesamtkoreanische Eishockey-Team. Auch die südkoreanischen Sportlerinnen sind nicht begeistert: Trainerin Sarah Murray sprach von einem "Schaden für unsere Spielerinnen", die Mannschaft sei frustriert und entmutigt.

Ziel des Atomprogramms: die Wiedervereinigung

Für Nordkorea-Experten dürfte der Ruf nach Wiedervereinigung nicht überraschend kommen. "Das Atomprogramm ist ja kein Selbstzweck. Es soll Nordkoreas Verhandlungsposition stärken, um Kim Jong Uns eigentliche Ziele zu erreichen", sagte Ostasienwissenschaftler Rüdiger Frank auf dem Höhepunkt des Atom-Konflikts im September. "Dazu gehört an oberster Stelle langfristig eine koreanische Wiedervereinigung in Form einer Konföderation." Auch CIA-Chef Mike Pompeo geht davon aus, dass Kim mit seinem Atomprogramm die Wiedervereinigung "unter seiner Herrschaft" anstrebt.

De facto befinden sich Nord- und Südkorea noch immer im Kriegszustand. Der Koreakrieg wurde 1953 lediglich mit einem Waffenstillstand beendet. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Olympischen Spiele, dass es ein gemeinsames Eishockey-Damenteam beider koreanischer Staaten geben wird. Nordkoreanische Sportler treten zudem im Eiskunst- und Eisschnelllauf, sowie im Skilanglauf und im Alpinski an.

Die Athleten beider Staaten werden bei der Eröffnungszeremonie am 9. Februar gemeinsam hinter der sogenannten Fahne der Vereinigung laufen – eine hellblaue Silhouette der Halbinsel auf weißem Grund.

Quellen:
- dpa, Reuters, AP
- "The Guardian"

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website