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Fall Skripal: EU verurteilt Giftanschlag scharf und fordert Aufklärung


Fall Skripal
EU verurteilt Giftanschlag scharf und fordert Aufklärung

afp, dpa, rtr, job

Aktualisiert am 19.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Blumen am Tatort in Salisbury: Die EU-Außenminister haben Aufklärung von Russland verlangt.Vergrößern des BildesBlumen am Tatort in Salisbury: Die EU-Außenminister haben Aufklärung von Russland verlangt. (Quelle: Peter Nicholls/Reuters-bilder)
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Die EU-Außenminister haben den Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion Sergei Skripal in Großbritannien scharf verurteilt. Von Russland verlangen sie schnelle Aufklärung.

Die EU verlangt geschlossen eine schnelle Aufklärung des Giftanschlags auf den früheren russischen Doppelagenten Sergei Skripal in Großbritannien. Die Außenminister versicherten Großbritannien in Brüssel ihre "uneingeschränkte Solidarität".

Allerdings verzichteten die EU-Außenminister vorerst auf klare Anschuldigungen gegen Russland. In einer gemeinsamen Erklärung der Minister hieß es lediglich: Die EU nehme die Einschätzung der britischen Regierung "äußerst ernst, dass es höchst wahrscheinlich ist, dass die Russische Föderation verantwortlich ist". Der "rücksichtslose und illegale" Angriff habe das Leben vieler Bürger bedroht. Russland müsse dringend die aufgeworfenen Fragen beantworten und das Nervengiftprogramm Nowitschok offenlegen.

Als ein Grund für die vergleichsweise zurückhaltenden Formulierungen in dem Text gelten Einwände Griechenlands. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatten noch am vergangenen Donnerstag gemeinsam mit US-Präsident Donald Trump eine deutlich weitreichendere Erklärung unterzeichnet.

Russland verlangt Beweise für Verwicklungen

Russland wiederum verlangt Beweise für seine Verwicklung in den Giftanschlag oder eine Entschuldigung Großbritanniens. Die Vorwürfe der Briten seien grundlos, schwer zu erklären und verleumderisch, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. "Entweder muss man sie mit irgendwelchen Beweisen untermauern oder sich entsprechend entschuldigen." Der wiedergewählte Präsident Wladimir Putin selbst hatte die Vorhaltungen als "Unsinn" bezeichnet.

Bundesaußenminister Heiko Maas hatte zuvor in Brüssel gesagt: "Alle Informationen, die wir haben, deuten darauf hin, dass es keine alternative plausible Erklärung dafür gibt, dass hier auch eine Mitverantwortung der russischen Seite besteht."

Boris Johnson: "Russische Dementi immer absurder"

Der britische Außenminister Boris Johnson zeigte sich erfreut über die Unterstützung. Zugleich übte er scharfe Kritik an der Regierung in Moskau. "Die russischen Dementi werden immer absurder", sagte Johnson. Erst gäben die Russen an, dass sie den bei dem Anschlag eingesetzten Kampfstoff Nowitschok nie produziert hätten. Dann heiße es, man habe ihn produziert, aber alle Bestände vernichtet.

Dann wiederum sagen die Russen laut Johnson, dass ein Teil des Gifts nach Schweden, Tschechien, in die Slowakei, die USA und Großbritannien gelangt sein könnte. Johnson sagte: Da zeige sich eine klassische russische Strategie, bei der versucht werde, einen Funken Wahrheit in einem Haufen von Lügen und Vernebelung zu verstecken.

Der Ex-Spion Sergei Skripal und seine Tochter waren Anfang des Monats bewusstlos aufgefunden worden. Bei dem Anschlag wurde nach britischen Angaben ein Mittel aus der Gruppe der Nowitschok-Nervengifte eingesetzt, die das sowjetische Militär in den 70er- und 80er-Jahren entwickelt hatte.

Verwendete Quellen
  • AFP, Reuters, dpa
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