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Türkischer Außenminister plaudert deutsche Geheimdiplomatie aus


Treffen in Berlin
Türkischer Außenminister plaudert Geheimdiplomatie aus

Von dpa
Aktualisiert am 15.07.2020Lesedauer: 2 Min.
Gab bislang geheim gehaltene Gespräche preis: Mevlüt Cavusoglu ist seit 2016 Außenminister der Türkei.Vergrößern des BildesGab bislang geheim gehaltene Gespräche preis: Mevlüt Cavusoglu ist seit 2016 Außenminister der Türkei. (Quelle: Mikhail Metzel/TASS/imago-images-bilder)
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Mevlüt Cavusoglu hat mit Aussagen über ein Treffen zwischen Vertretern der Türkei und Griechenlands für Aufsehen gesorgt. Denn bis dahin wurde die Zusammenkunft unter deutscher Vermittlung in Berlin geheim gehalten.

Informationen über eine bislang geheimgehaltene deutsche Vermittlung im Streit um Hoheitsrechte zwischen Griechenland und der Türkei haben in Athen für Aufregung gesorgt. Die beiden größten griechischen Oppositionsparteien, das Bündnis der radikalen Linken (Syriza) und die Sozialdemokraten des Kinal, forderten die Regierung unter Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis auf, sofort klarzustellen, was Sache ist. "Die Geheimdiplomatie zeigt, dass die Regierung Mitsotakis hinter den Ereignissen herläuft", erklärte der Sprecher der linken Syriza-Partei, Alexis Haritsis, am Mittwoch im parteieigenen Radiosender "Sto Kokkino 105,5". Dies gelte allen vor allem, weil man darüber vom türkischen Außenminister erfahren habe.

Türkei gesprächsbereit

Athen und Ankara streiten seit langem unter anderem um türkische Erdgaserkundungen im Mittelmeer. Nach griechischen Angaben hat das staatliche türkische Energieunternehmen Lizenzen beantragt, um nur wenige Seemeilen vor den griechischen Inseln Kreta, Rhodos und Karpathos nach Erdgas und Erdöl forschen zu dürfen.

Am Dienstag hatte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu bei einem Treffen mit seinem maltesischen Amtskollegen gesagt, der türkische Präsidentensprecher Ibrahim Kalin und einige Mitarbeiter des Ministeriums seien in Berlin gewesen. Dort hätten sie ein Dreiertreffen zwischen der Türkei, Deutschland und Griechenland abgehalten. "Das bedeutet, es gibt einen Dialog, wenn man will." Die Türkei sei bereit zur Zusammenarbeit, aber gegen einseitige Handlungen und Sanktionen.

Dementi von Griechenlands Regierungschef

Bis dahin hatte es nur Gerüchte über eine solche Vermittlung gegeben. Der griechische Regierungschef Mitsotakis hatte vergangene Woche dementiert, dass sich Kanzlerin Angela Merkel dafür engagiert habe.

Die meinungsbildende Athener Zeitung "Kathimerini" berichtete am Mittwoch, an dem Treffen in Berlin hätten der außenpolitische Berater der Bundeskanzlerin, Jan Hecker, die diplomatische Beraterin des griechischen Regierungschefs, Eleni Sourani, und Ibrahim Kalin, der Sprecher und Berater des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan, teilgenommen.

Einziges Ergebnis bislang ist, dass nach mehrmonatiger Funkstille Mitsotakis und Erdogan vergangene Woche miteinander telefonierten. Dies hat aber bislang zu keiner Entspannung geführt. Im Gegenteil: Nach der Umwandlung des Istanbuler Wahrzeichens Hagia Sophia in eine Moschee drohte Griechenland der Türkei mit Konsequenzen. Regierungssprecher Stelios Petsas sprach von einem "historischen Fehler" Erdogans und einer Beleidigung der christlichen Welt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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