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"Charlie Hebdo"-Karikatur: Türkischer Staatsanwalt will Haft für Redakteure


Wut in der Türkei
"Charlie Hebdo"-Karikatur: Staatsanwalt will Haft für Redakteure

Von afp
26.03.2021Lesedauer: 2 Min.
Recep Tayyip Erdogan: Eine Karikatur von "Charlie Hebdo" erregt wohl seinen Unmut.Vergrößern des BildesRecep Tayyip Erdogan: Eine Karikatur von "Charlie Hebdo" erregt wohl seinen Unmut. (Quelle: Depo Photos/imago-images-bilder)
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Erdogan in Unterhose, mit einem Bier in der Hand: Wegen dieser Karikatur fordert ein türkischer Staatsanwalt harte Strafen für Mitarbeiter der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo".

Wegen einer Karikatur des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan geht ein türkischer Staatsanwalt gegen vier Vertreter der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" vor. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu vom Freitag forderte er bis zu vier Jahre Haft für die Urheberin der Karikatur und drei leitende Redakteure wegen "Beleidigung" des Präsidenten. Die Veröffentlichung der Karikatur im vergangenen Oktober hatte die Spannungen zwischen Paris und Ankara weiter vertieft.

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Die Karikatur auf der Titelseite von "Charlie Hebdo" zeigte Erdogan in Unterhose mit einer Dose Bier, wie er mit den Worten "Ooh, der Prophet" den Rock einer verschleierten Frau hochhebt und deren nacktes Hinterteil entblößt. Erdogan sprach damals von einem "widerwärtigen Angriff".

"Vulgär, obszön, ehrverletzend"

In seiner Anklageschrift bezeichnete der Staatsanwalt die Zeichnung als "vulgär, obszön und ehrverletzend". Sie falle "in keiner Weise unter die Meinungs- oder Pressefreiheit". Für einen Prozess muss die Anklageschrift allerdings noch formell von einem Gericht angenommen werden.

Die internationale Organisation Reporter ohne Grenzen warf der Türkei am Freitag vor, ihre Zensur auch auf andere Länder ausweiten zu wollen.

Macron warnt Türkei vor: "Versuchen der Einmischung"

Spannungen ausgelöst hatten im vergangenen Jahr auch Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach einem islamistischen Anschlag auf einen Lehrer bei Paris, der Mohammed-Karikaturen von "Charlie Hebdo" in seinem Unterricht gezeigt hatte. Im Namen der Pressefreiheit hatte Macron damals die erneute Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen durch "Charlie Hebdo" verteidigt.

Für scharfe Kritik sorgte zudem ein Gesetz, mit dem Macron nach den Anschlägen von Paris und Nizza verstärkt gegen Islamisten vorgehen und die Einflussnahme der Türkei und anderer Länder auf französische Moscheen begrenzen will.

Vor wenigen Tagen dann warnte Macron die Türkei vor "Versuchen der Einmischung" in die Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr - in Paris wird befürchtet, dass Erdogan Wähler türkischer Herkunft aufrufen könnte, gegen Macron zu stimmen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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