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USA raten Bürgern zur sofortigen Ausreise aus Libyen


Eskalation der Gewalt in Libyen
USA raten Bürgern zur sofortigen Ausreise

Von afp, dpa, ap
Aktualisiert am 28.05.2014Lesedauer: 2 Min.
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Die USA haben ihren Staatsbürgern in Libyen empfohlen, das nordafrikanische Land sofort zu verlassen. In der Reisewarnung des Außenministeriums wird auf die "unvorhersehbare und instabile" Lage in Libyen hingewiesen. Es bestehe die Gefahr, angegriffen, entführt oder getötet zu werden. Mehrere Gruppen haben zu Attacken auf US-Bürger aufgerufen.

Erst am Dienstagmorgen hatten bewaffnete Milizionäre das Haus des umstrittenen libyschen Regierungschefs Ahmed Maitieg in Tripolis angegriffen. Wie die Nachrichtenagentur Al-Tadhamun berichtete, beschossen sie das Gebäude mit Raketenwerfern und anderen Waffen.

"USS Bataan" kreuzt vor der Küste

Aus Sicherheitsgründen hat das State Department das Botschaftspersonal in Tripolis reduziert und verfügt nur noch über begrenzte Mittel, um US-Bürgern in Libyen zu Hilfe zu kommen. Stunden zuvor hatte Washington angekündigt, dass ein Amphibienkriegsschiff mit 1000 Marineinfanteristen an Bord vor die libysche Küste entsandt werde - für den Fall, dass die US-Botschaft geräumt werden müsse. Die "USS Bataan" sei auch mit mehreren Hubschraubern ausgestattet.

Mitte Mai hatten die USA zum Schutz ihrer diplomatischen Einrichtungen in Libyen bereits eine Einheit von Marineinfanteristen nach Süditalien verlegt. Die Soldaten könnten von dort aus im Notfall schnell in dem nordafrikanischen Land eingreifen.

Einfluss der Islamisten wächst

Mit der Vorsichtsmaßnahme reagierte die US-Armee auf die schlechter werdende Sicherheitslage in der Region. Zu den insgesamt 250 Marineinfanteristen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Sigonella im Osten Siziliens gehören drei Tank- und sieben Spezialflugzeuge vom Typ Osprey, die mit ihren Rotoren wie Hubschrauber starten und landen können.

Nach der Tötung des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi 2011 wächst in dem nordafrikanischen Land der Einfluss gewalttätiger islamistischer Gruppierungen. Am 11. September 2012 waren bei einem Angriff auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi der Botschafter Chris Stevens und drei weitere US-Bürger getötet worden.

Viele schwer bewaffnete Rebellenbrigaden, die vor drei Jahren die Truppen des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafis besiegten, haben sich inzwischen zu Milizen formiert. Die Gruppen wollen weder ihre Waffen niederlegen noch sich den nationalen Sicherheitskräften anschließen. Sie werden für von Entführungen und Attentaten auf Diplomaten, Regierungsbeamte, Aktivisten, Richter und Mitglieder von Polizei und Armee verantwortlich gemacht.

Parlament verlängert eigenmächtig Mandat

In jüngster Zeit startete der ehemalige General Chalifa Haftar eine Offensive gegen islamistische Milizen. Die Übergangsregierung beschuldigte Haftar des Staatsstreichs. Dem im Juli 2012 gewählten Übergangsparlament wird von großen Teilen der Bevölkerung die Legitimität abgesprochen. Es sollte im Februar durch ein neu gewähltes Parlament abgelöst werden, verlängerte aber sein Mandat bis zum Dezember.

Viele Bürger werfen dem von islamistischen Gruppierungen dominierten Parlament und der Regierung vor, nichts gegen das allgegenwärtige Chaos und die rivalisierenden Milizen zu unternehmen. Besonders im Osten des Landes häufen sich gewalttätige und tödliche Vorfälle.

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