Al-Kuds-Demonstrationen Millionen Menschen protestieren im Iran gegen Israel
Millionen Iraner haben bei Massenkundgebungen einem Bericht des staatlichen Fernsehens zufolge die Palästinenser zum Kampf gegen Israel aufgerufen. In Teheran skandierten mehrere Hunderttausend Demonstranten "Tod Israel" und "Tod den USA".
Flaggen der beiden Länder wurden bei den staatlich geförderten Demonstrationen in Städten im ganzen Land verbrannt. "Die Verteidigung von Gaza und Palästina ist unsere religiöse Pflicht", stand unter anderem auf Bannern der Kundgebungsteilnehmer. Auch in anderen Ländern - darunter Deutschland - wurden israelfeindliche Demonstrationen aus Anlass des sogenannten Al-Kuds-Tages erwartet.
Im zentralen Freitagsgebet forderte Ajatollah Ahmad Chatami in der Teheraner Universität Muslime in aller Welt auf, Druck auf ihre Regierungen auszuüben, damit ein Boykott gegen Israel verhängt werde. Iran hat die israelische Blockade des Gazastreifens in harschen Worten verurteilt und der radikalislamischen Hamas Unterstützung zugesichert.
Tag zur "Befreiung Jerusalems"
Der Al-Kuds-Tag (Jerusalem-Tag) wurde 1979 vom damaligen iranischen Revolutionsführer Ajatollah Ruhollah Chomeini eingeführt und ist gesetzlicher Feiertag im Iran. Weltweit gehen seither am letzten Freitag des Fastenmonats Ramadan Muslime auf die Straße und demonstrieren gegen Israel und fordern die "Befreiung Jerusalems".
Proteste wurden auch in Israel erwartet, wo die Sicherheitskräfte in Jerusalem in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt wurden. Bereits am Donnerstag war es im Westjordanland wegen der Angriffe der israelischen Armee im Gazastreifen zu Auseinandersetzungen zwischen mehreren Zehntausend Demonstranten und israelischen Sicherheitskräften gekommen. Nach palästinensischen Angaben wurde dabei ein Mann erschossen.