400 Geiseln verschleppt IS-Kämpfer verüben Massaker im syrischen Dair as-Saur
News folgenDie Terrormiliz Islamischer Staat hat in der Stadt Dair as-Saur womöglich bis zu 300 Menschen getötet. Bei den meisten Toten handle es sich um Frauen, Kinder und ältere Menschen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte, dass es in der zum Teil von Regierungstruppen kontrollierten Stadt zu einem Massaker gekommen sei, nannte aber andere Zahlen. Danach wurden 135 Menschen getötet. Rund 80 von ihnen sollen Soldaten oder regierungstreue Milizionäre gewesen sein, die übrigen 55 Zivilisten. Viele der Opfer seien erschossen oder enthauptet worden.
400 Zivilisten entführt
Der libanesische Hisbollah-Sender Al-Majadin, der der syrischen Regierung nahesteht, bezifferte die Zahl der Toten auf 280. Auch Frauen und Kinder seien umgebracht und ihre Leichen in den Euphrat geworfen worden. Zudem habe der IS 400 Zivilisten als Geiseln genommen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, die Zivilisten seien aus dem Vorort Al-Baghalijeh und umliegenden Gebieten entführt und in Gebiete verschleppt worden, die der IS kontrolliert.
Die IS-nahe Nachrichtenagentur Aamak hatte zuvor einen Angriff auf Dair as-Saur von mehreren Seiten gemeldet, der mit einem Selbstmordattentat begonnen habe. Oppositionelle Aktivisten berichteten, dass russische Kampfflugzeuge aus der Luft die Regierungskräfte unterstützten. Unabhängig konnte keine der Angaben bestätigt werden.
Der IS kontrolliert den Großteil der Provinz Dair as-Saur und der gleichnamigen Hauptstadt. Die Belagerung der Stadt begann vor etwa einem Jahr. Die Regierung hält den Norden der Stadt.
