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Amnesty erhebt schwere Vorwürfe gegen Russland und Syrien


Vorwürfe gegen Russland und syrisches Regime
Amnesty: "Das Zerstören von Kliniken ist Teil ihrer Militärstrategie"

Von ap, dpa, t-online
Aktualisiert am 03.03.2016Lesedauer: 2 Min.
Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen nahe Aleppo, das angeblich von russischen Kampfjets zerstört wurde.Vergrößern des BildesKrankenhaus von Ärzte ohne Grenzen nahe Aleppo, das angeblich von russischen Kampfjets zerstört wurde. (Quelle: dpa-bilder)
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Amnesty International hat schwere Anschuldigungen gegen das syrische Regime und Russland erhoben. Die Menschenrechtler haben einem Bericht zufolge "zwingende Beweise" für mindestens sechs vorsätzliche Angriffe auf Kliniken im Regierungsbezirk Aleppo in den vergangenen zwölf Wochen.

"Syrische und russische Kräfte haben Gesundheitseinrichtungen absichtlich angegriffen und damit das humanitäre Völkerrecht eklatant verletzt. Aber wirklich ungeheuerlich ist, dass das Zerstören von Kliniken Teil ihrer Militärstrategie geworden zu sein scheint", mahnte die Amnesty-Mitarbeiterin Tirana Hassan.

Viele Menschen bei Angriffen getötet

Die jüngsten Angriffe auf Krankenhäuser hätten zum Ziel gehabt, den Vormarsch regierungstreuer Truppen im Norden Aleppos zu erleichtern, hieß es. Dabei seien mindestens drei Zivilisten getötet worden, darunter ein Mediziner. 44 Menschen seien verletzt worden.

Diese militärische Taktik habe aber schon zuvor zur Zerstörung zahlreicher Krankenhäuser geführt, sagt Hassan. Hunderte Ärzte und Krankenschwestern seien in Syrien durch Attacken auf Gesundheitseinrichtungen ums Leben gekommen.

Vor der am Freitag in Kraft getretenen Feuerpause in Syrien gab es in und um Aleppo mit die schwersten Kämpfe. Dabei schnitten syrische Regierungstruppen unterstützt von russischen Luftangriffen eine Versorgungslinie der Rebellen aus der Türkei ab.

"Krankenhäuser sind primäre Ziele"

"Für Russland und die syrische Regierung sind Krankenhäuser in von der Opposition kontrollierten Gebieten primäre Ziele", erläutert Hassan. Zivilisten würden so von der Versorgung abgeschnitten - somit hätten sie keine andere Wahl, als zu fliehen.

Ein Doktor aus Anadan, zwölf Kilometer nördlich von Aleppo, bestätigt diese Aussage im Amnesty-Bericht: Die ersten Angriffe zielten immer auf die Gesundheits-, Wasser- und Stromversorgung. Ältere Menschen, die nicht in der Lage sind, zu fliehen, litten dann häufig unter medizinischer Unterversorgung.

Alle Zeugen, die Amnesty befragte, erzählten, dass bei den Angriffen stets militärische Stellungen und Einheiten verschont blieben, und sie nur auf die Kliniken abzielten. In jedem dieser Fälle habe es sich um Krankenhäuser mit rein humanitäreren Aufgaben gehandelt.

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