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Hungersnot im Südsudan droht sich auszuweiten


Helfer warnen
Hungersnot im Südsudan droht sich auszuweiten

Von dpa
12.04.2017Lesedauer: 2 Min.
Hilfsorganisationen warnen vor Ausweitung von Hungersnot im SüdsudanVergrößern des BildesDie Lage im Südsudan spitzt sich zu, wenn nicht umgehend etwas passiert (Quelle: Jürgen Bätz/dpa-bilder)
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Ohne schnelle und massive Hilfe der internationalen Gemeinschaft drohe sich die Hungersnot im Südsudan auf weite Teile des Landes auszuweiten, warnen Hilfsorganisationen und die Vereinten Nationen.

Die Lage in der nordwestlichen Region Norhern Bahr el Ghazal sei bereits kritisch. "Ich wäre nicht überrascht, wenn für das Gebiet auch eine Hungersnot ausgerufen würde", so der UN-Sondergesandte David Shearer.

Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur forderte Shearer: "Wir müssen jetzt schnell handeln, um zu verhindern, dass die Lage noch viel schlimmer wird." Im Südsudan werden dieses Jahr UN-Angaben zufolge bis zu 5,5 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sein, das ist etwa die Hälfte der Bevölkerung.

Über eine Million Menschen vom Hungertod bedroht

In vielen Landesteilen essen die Menschen Helfern zufolge aus Verzweiflung bereits Seerosen, Wurzeln und sogar Blätter. Besonders kritisch ist die Zeit bis Juli-August, wenn die nächste Ernte verfügbar sein wird.

Die UN haben Ende Februar für die Regionen Leer und Mayendit im Bundesstaat Unity eine Hungersnot ausgerufen - die erste weltweit seit 2011. Demnach sind 100 000 Menschen unmittelbar vom Hungertod bedroht, eine Million weitere stehen kurz davor.

Zur Bekämpfung der Hungerkrise werden für dieses Jahr 1,6 Milliarden US-Dollar (1,5 Milliarden Euro) benötigt, bislang ist jedoch erst knapp ein Viertel zugesagt, 374 Millionen Dollar.

Neben humanitärer Hilfe muss eine politische Lösung her

Die drastische Hungerkrise im Südsudan wurde von dem Bürgerkrieg in dem ostafrikanischen Land ausgelöst. Wegen der Kämpfe sind Millionen auf der Flucht, die Landwirtschaft ist vielerorts zum Erliegen gekommen. Zudem haben Helfer zum Beispiel zu den Hungersnot-Gebieten in Unity wegen anhaltender Kämpfe kaum Zugang.

"Es ist entscheidend, dass wir so viel Nahrungsmittel wie möglich zu den Menschen bringen", forderte Shearer. Langfristig brauche es aber eine politische Lösung des Problems. "Ein Waffenstillstand würde uns eine Pause geben, um Verhandlungen aufzunehmen und den Friedensprozess wieder anzuleiern", sagte Shearer. Dann könnten Helfer auch Zugang zu allen Gebieten bekommen.

Der Südsudan erlangte 2011 die Unabhängigkeit vom Sudan. Doch Ende 2013 brach in Folge eines Machtkampfes zwischen Präsident Salva Kiir und dessen damaligem Stellvertreter Riek Machar ein Bürgerkrieg aus. Der Konflikt hat auch zunehmend ethnische Hintergründe: Kiirs Gefolgsleute vom Volk der Dinka kämpfen gegen Machars Anhänger vom Stamm der Nuer. Zehntausende Menschen kamen seither ums Leben, rund 3,5 Millionen sind nach UN-Angaben auf der Flucht.

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