Anschlag in Gaza Palästinenser erschießen mutmaßlichen Attentäter
Bei einem Schusswechsel in Gaza ist der mutmaßliche Ministerpräsidenten-Attentäter erschossen worden. Zwei Mithelfer konnten festgenommen werden. Ihr Anschlag bedroht den Frieden zwischen den Palästinenserparteien.
Palästinensische Sicherheitskräfte haben den Hauptverdächtigen des Anschlags auf Ministerpräsident Rami Hamdallah erschossen. Das teilte die Palästinenser-Organisation Hamas mit. Die Sicherheitskräfte hätten versucht, den Mann nahe des Flüchtlingscamps Nuseirat in Gaza festzunehmen. Dabei seien, so hieß es, auch zwei Hamas-Mitglieder getötet worden.
Zwei weitere Männer konnten festgenommen werden. Sie werden verdächtigt werden, an dem Anschlag auf Ministerpräsident Rami Hamdallah beteiligt gewesen zu sein. Dabei war in der vergangenen Woche während einer Fahrt von Israel nach Gaza ein Sprengsatz neben Hamdallahs Konvoi explodiert. In einem der Wagen befand sich auch Geheimdienstchef Madschid Faradsch. Beide blieben unverletzt.
Anschlag entzweit Palästinenser-Organisation
Anschließend hatte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas die Hamas als für den Anschlag verantwortlich bezeichnet. Er drohte der Hamas mit "nationalen, juristischen und finanziellen Maßnahmen". Wie Hamdallah und Faradsch gehört Abbas der Fatah-Partei an.
Nach Jahren im sogenannten Brüderkrieg hatten sich Mitglieder von Fatah und Hamas im vergangenen Oktober in Kairo getroffen. Dabei war vereinbart worden, dass beide Organisationen gemeinsam die Palästinensergebiete in Gaza und im Westjordanland regieren sollen. Das hätte die Verhältnisse grundlegend geändert, denn seit 2007 regierte die Hamas in Gaza und die Fatah das Westjordanland, zusammen arbeiteten sie kaum. Der Anschlag bedroht die Annäherung der Palästinenserparteien nun.
Die Hamas wies die Vorwürfe von Abbas zurück. "Was Abbas macht, zielt nicht auf die Hamas ab, sondern ist ein Versuch, (...) die Chancen auf eine Einheit zu untergraben und die Trennung des Westjordanlandes von Gaza zu verstärken", hieß es in einer Mitteilung der Organisation.
- AFP, dpa