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Brüder aus Guantanamo entlassen – 20 Jahre ohne Anklage


Foltervorwürfe
Brüder aus Guantanamo entlassen – 20 Jahre ohne Anklage

Von afp, jro

25.02.2023Lesedauer: 2 Min.
In orangefarbenen Overalls gekleidete Häftlinge im US-Gefangenenlager Guantánamo im Januar 2002.Vergrößern des BildesIn orangefarbenen Overalls gekleidete Häftlinge im US-Gefangenenlager Guantánamo im Januar 2002. (Quelle: Shane T. McCoy/US-Navy/epa/dpa./dpa)
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2002 wurden die zwei Männer festgenommen – sie standen unter Terrorverdacht. Obwohl die US-Behörden nie Anklage erhoben hatten, blieben sie bis vor kurzem inhaftiert.

Zwei Brüder aus Pakistan sind aus dem US-Gefangenenlager Guantanamo in Kuba entlassen worden. Abdul und Mohammed Rabbani seien entlassen und in ihre Heimat zurückgebracht worden, teilte das Pentagon am Donnerstag in Washington mit. Beide Brüder waren demnach 2002 in Pakistan festgenommen und 2004 nach Guantanamo gebracht worden.

Der 1967 geborene Abdul Rabbani galt als einer der ältesten Insassen des umstrittenen Gefängnisses auf einem US-Militärstützpunkt in Kuba. US-Behörden hatten ihm vorgeworfen, für den mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September, Khalid Sheikh Mohammed, gearbeitet und einen Unterschlupf für das Terrornetzwerk Al-Kaida in Karachi in Pakistan betrieben zu haben. Eine Beurteilung ergab jedoch, dass er keinen "spezifischen Einblick in die operativen Pläne von Al-Kaida" gehabt haben soll.

Der 1969 geborene Mohammed wird beschuldigt, seinen älteren Bruder für extremistische Kreise rekrutiert zu haben. Er soll zudem Reisen und finanzielle Mittel für Drahtzieher eines Anschlag auf den US-Lenkwaffenzerstörer "USS Cole" im Jahr 2000 mit 17 Toten organisiert haben.

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Anwalt: "Eine Entschuldigung werden sie nicht bekommen"

Beide Männer verlassen die Haft jedoch, ohne dass je Anklage gegen sie erhoben wurde. Sie werfen dem US-Geheimdienst zudem vor, vor ihrem Transport nach Guantanamo von CIA-Offizieren gefoltert worden zu sein.

Der Anwalt der Brüder, Clive Stafford Smith, erklärte gegenüber der BBC, dass beide Männer nun rechtliche Schritte einleiten wollen – "aber ihre Chancen auf Entschädigung sind gering. Auch eine einfache Entschuldigung werden sie nicht bekommen", so Smith. Maya Foa, Direktorin der Organisation Reprieve, die Abdul Rabbani in der Vergangenheit rechtlich vertreten hatte, bezeichnete seine zwei Jahrzehnte währende Inhaftierung als "Tragödie", die "beispielhaft dafür ist, wie weit sich die USA während der Ära des 'Kriegs gegen den Terror' von ihren Gründungsprinzipien entfernt haben".

Nach der Freilassung der Brüder befinden sich nun noch 32 Insassen in dem Gefangenenlager. Davon sind 18 Gefangene für eine Freilassung vorgesehen – sie warten darauf, dass die USA eine Einigung mit einem Land erzielen, das sie aufnehmen will.

Die US-Regierung hatte Guantanamo nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York und Washington mit fast 3.000 Todesopfern eingerichtet. Experten der UNO hatten 2022 die Schließung des Lagers gefordert und erklärt, dort habe es "fortgesetzte Menschenrechtsverletzungen" gegeben.

Verwendete Quellen
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