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Whistleblowerin Chelsea Manning frei nach sieben Jahren Haft


Whistleblowerin wieder frei
"Zum ersten Mal sehe ich eine Zukunft für mich"

Von ap, t-online
17.05.2017Lesedauer: 2 Min.
"Zum ersten Mal sehe ich eine Zukunft für mich"Vergrößern des BildesChelsea Manning wurde wegen der Veröffentlichung von geheimen Daten zu 35 Jahren Militärgefängnis verurteilt. (Quelle: Uncredited/U.S. Army/dpa-bilder)
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Nach sieben Jahren Haft ist die US–Whistleblowerin Chelsea Manning wieder frei. Die 29–Jährige wurde am Mittwoch aus dem Militärgefängnis in Fort Leavenworth im Staat Kansas entlassen, teilte das US-Militär mit.

Die als Mann mit dem Namen Bradley geborene Soldatin hatte Informationen über die US–Kriegführung im Irak an die Internetplattform Wikileaks weitergegeben und war 2013 zu 35 Jahren Haft verurteilt worden. US–Präsident Barack Obama verkürzte Mannings Strafe kurz vor Ende seiner Amtszeit im Januar.

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Nach ihrer Entlassung erklärte sie, dass sie nun erst einmal ihr Leben wieder auf die Reihe kriegen wolle. "Was auch immer in der Zukunft liegt ... ist viel wichtiger als die Vergangenheit", hieß es in dem Statement. Wenige Minuten später postete sie auf Twitter ein Foto von ihren Füßen in Turnschuhen mit der Bildunterschrift "Erste Schritte in Freiheit". Manning hatte angekündigt, nach Maryland zu ziehen. Sie stammt eigentlich aus Oklahoma, hat aber dort eine Tante.

2010 verhaftet und zu 35 Jahren Haft verurteilt

Manning war 2010 festgenommen worden und hatte eingestanden, geheimes Material, darunter eine Videoaufnahme von einem Kampfeinsatz, weitergegeben zu haben. Sie begründete das damit, dass sie die Gleichgültigkeit des US–Militärs gegenüber zivilen Kriegsopfern offenlegen wollte. Ihre Gegner warfen ihr hingegen vor, Informanten in Gefahr gebracht und mit der Weitergabe diplomatischer Geheimnisse die USA verraten zu haben. Sie wurde 2013 in 20 Anklagepunkten schuldig gesprochen, vom Vorwurf des Landesverrats aber freigesprochen.

In Haft erklärte Manning dann, dass sie als Frau weiterleben wolle. Sie wurde dennoch weiter in dem Männergefängnis festgehalten. Nach Angaben ihrer Anwälte unternahm sie zwei Selbstmordversuche. Das Heer erklärte am Dienstag, Manning bleibe auch nach ihrer Haftentlassung im aktiven Militärdienst. Sie bekomme jedoch einen Sonderstatus, solange das Urteil gegen sie überprüft werde.

Manning dankt Obama

In der vergangenen Woche hatte sie Manning erstmals seit Obamas Haftverkürzung öffentlich geäußert und dem Ex–Präsidenten gedankt. Seine Entscheidung war von Kongressmitgliedern scharf kritisiert worden, unter anderem vom republikanischen Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Paul Ryan. Manning erklärte, sie fühle sich durch Briefe von Veteranen und anderen Transgender–Menschen inspiriert. "Zum ersten Mal sehe ich eine Zukunft für mich als Chelsea", erklärte sie. "Freiheit war etwas, wovon ich träumte, das ich mir aber nie ganz vorzustellen erlaubte."

Die Produktionsfirma Pulse Films teilte am Mittwoch in Cannes mit, dass sie einen Dokumentarfilm über Mannings Geschichte drehen werde. Bei dem Film unter dem Titel "XY Chelsea" werde der Brite Tim Travers Regie führen.

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