CNN zieht Bericht zurück Trumps Rundumschlag gegen die Medien
Der US-Sender CNN hat eine Geschichte über mutmaßliche Ermittlungen gegen einen Vertrauten von Donald Trump zurückgezogen. Drei Redakteure reichten daraufhin ihre Kündigung ein. Der US-Präsident schlachtet den Vorfall aus und nutzt ihn für einen Rundumschlag gegen führende US-Medien.
"Wow, CNN musste große Story zu "Russland" zurückziehen, drei Angestellte mussten kündigen" twitterte Trump am Dienstag. "Was ist mit den anderen falschen Geschichten, die sie machen? Fake News!"
Auch andere Medienhäuser attackierte Trump am Dienstag scharf. "Fake-News-CNN wurde also kalt erwischt", twitterte der US-Präsident, "aber was ist mit NBC, CBS und ABC? Was ist mit den kollabierenden "New York Times" und "Washington Post"? Sie sind alle Fake News!"
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CNN begründet Rückzug mit fehlenden Belegen
Trump ist seit dem Wahlkampf auf Kriegsfuß mit den Medien. Kritische Berichte über sich bezeichnet er in der Regel als "Fake News", gefälschte Nachrichten. Beweise für seine Behauptungen liefert er zumeist jedoch nicht.
In dem CNN-Artikel ging es um mögliche Verbindungen des Hedgefond-Unternehmers Anthony Scaramucci in die russische Wirtschaft. Der Trump-Vertraute soll sich demnach im Januar mit einem russischen Geschäftsmann getroffen haben. Ein Ausschuss des US-Senats hätte daraufhin wissen wollen, ob Scaramucci gegenüber dem Russen eine mögliche Aufhebung der Sanktionen gegen Moskau angedeutet habe.
Der Artikel war vergangenen Donnerstag auf der Internetseite von CNN veröffentlicht, aber schon tags darauf zurückgezogen worden. Der Sender begründete den Schritt damit, dass redaktionelle Standards nicht eingehalten worden seien und dass die Geschichte nicht ausreichend belegbar gewesen sei.
Neben dem Autor des Stücks, Thomas Frank, reichten auch Eric Lichtblau, ein stellvertretender Redaktionsleiter aus dem Washingtoner Büro von CNN sowie der Leiter der Investigativabteilung, Lex Haris, ihre Kündigung ein.
CNN entschuldigte sich bei Scaramucci. Der Unternehmer nahm die Entschuldigung an. "Jeder macht Fehler", twitterte Scaramucci. Ob in dem Artikel tatsächlich etwas falsch berichtet wurde und - wenn ja - was, ließ CNN zunächst offen.