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Trump verharmlost die E-Mail-Affäre seines Sohnes


"Jeder würde das tun"
Trump verharmlost die Russland-Affäre seines Sohnes

Von reuters, rok

13.07.2017Lesedauer: 3 Min.
Donald Trump hält das Treffen seines Sohnes mit einer russischen Anwältin im Wahlkampf für verzeihlich.Vergrößern des BildesDonald Trump hält das Treffen seines Sohnes mit einer russischen Anwältin im Wahlkampf für verzeihlich. (Quelle: reuters)
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US-Präsident Donald Trump hält das Treffen seines Sohnes Donald Trump Jr. mit einer russischen Anwältin im Wahlkampf für verzeihlich. Er mache seinem Sohn deswegen keine Vorwürfe, sagte der Präsident in einem Interview mit "Reuters". "Ich glaube, viele Leute hätten dieses Treffen wahrgenommen."

Es habe sich offenbar um eine 20-minütige Begegnung gehandelt. "Viele Leute, und viele Polit-Profis haben gesagt, jeder würde das tun." Er selbst habe von der Zusammenkunft vor einigen Tagen zum ersten Mal erfahren.

Trump Jr. hatte am Dienstag einen Mailwechsel veröffentlicht, in dem er einem Treffen mit der russischen Anwältin Natalia Wesselnizkaja begeistert zustimmt, nachdem ihm belastendes Material über die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton in Aussicht gestellt wurde. Trump Jr. verteidigte die Unterredung als "Recherche über die Opposition", räumte aber ein: "Im Rückblick hätte ich die Dinge wahrscheinlich etwas anders gemacht."

Die E-Mails sind der bislang konkreteste Hinweis darauf, dass das Trump-Lager bereit war, für einen Wahlsieg russische Schützenhilfe anzunehmen. Die Affäre belastet Trump seit Monaten und schürt Bedenken, dass er deswegen andere Vorhaben wie etwa die Steuerreform vernachlässigen könnte.

Der Präsident bestritt erneut geheime Absprachen zwischen seinem Wahlkampfteam und Russland. "Es gab null Abstimmung. Das ist das Dümmste, was ich je gehört habe", sagte er in dem Interview, das in seinem Büro gab, dem Oval Office im Weißen Haus. Die Demokraten hätten sich "diesen Schwindel" ausgedacht, um Clintons Wahlniederlage zu erklären. Das Weiße Haus funktioniere trotzdem.

"Ich sagte: 'Haben Sie es getan?' Und er sagte: 'Nein, ich habe es nicht getan"

Trump sagte, er habe Russlands Präsident Wladimir Putin am vergangenen Freitag während des G20-Gipfels in Hamburg direkt auf die mutmaßliche Einmischung in den US-Präsidentschaftswahlkampf angesprochen. "Ich sagte: 'Haben Sie es getan?' Und er sagte: 'Nein, ich habe es nicht getan. Absolut nicht.' Dann fragte ich ihn ein zweites Mal auf eine völlig andere Weise. Er sagte: 'Absolut nicht.'" Die ersten 20 bis 25 Minuten des mehr als zweistündigen Gesprächs hätten sich um das Thema gedreht.

US-Geheimdienste sind überzeugt, dass die Regierung in Moskau sich in den Wahlkampf eingemischt hat, um dem Milliardär zum Sieg zu verhelfen. Mehrere Kongressausschüsse und ein Sonderermittler befassen sich mit der Russland-Affäre.

Auf die Frage, ob er Putins Dementi glaube, antwortete Trump ausweichend: "Schauen Sie: Etwas ist passiert, und wir müssen herausfinden, was es ist, denn wir können nicht zulassen, dass so etwas in unserem Wahlprozess passiert." Mit Blick auf Putin gab Trump zu bedenken: "Jemand hat gesagt, dass man es nicht herausgefunden hätte, wenn er es getan hat. Das ist ein sehr interessanter Punkt." Auf die Frage, ob er das Gefühl habe, Putin vertrauen zu können, antwortete Trump: "Ich bin nicht jemand, der herumläuft und vielen Leuten traut. Aber er ist der Anführer Russlands. Das ist die zweitmächtigste Atommacht auf der Erde. Ich bin der Anführer der Vereinigten Staaten. Ich liebe mein Land. Er liebt sein Land."

Trump betont Differenzen mit Russland

Seine und Putins Interessen prallten bei vielen Themen aufeinander, sagte Trump. Die Aufrüstung des US-Militärs und die verstärkte US-Energieförderung stünden in direktem Konflikt mit Russland, das auf Energieexporte angewiesen sei. Angesichts solcher Differenzen frage er sich, ob Putin ihn vergangenes Jahr wirklich unterstützt haben könnte. "Das ist wirklich die eine Frage, von der ich mir wünschte, ich hätte sie Putin gestellt: Haben Sie mich tatsächlich unterstützt?"

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