Russland-Affäre Trump wollte offenbar FBI-Sonderermittler feuern
News folgenDer US-Präsident soll die Entlassung von Sonderermittler Mueller in der Russland-Affäre angeordnet, dann aber einen Rückzieher gemacht haben. Ein Anwalt habe mit Rücktritt gedroht.
Die "New York Times" berichtet, US-Präsident Donald Trump habe den FBI-Sondermittler in der Russland-Affäre bereits wenige Wochen nach dessen Ernennung entlassen wollen. Der Ermittler Robert Mueller untersucht, ob es im US-Wahlkampf illegale Absprachen zwischen Trumps Team und der russischen Regierung gab – und ob Trump später als Präsident versuchte, die Ermittlungen der Bundespolizei FBI zu den Russland-Kontakten zu behindern.
Trump: Streit um Clubgebühren der Grund
Der Präsident argumentierte, Mueller könne in den Ermittlungen nicht fair sein, weil es mit Trumps Golfclub in Virginia noch einen Streit über Clubgebühren gebe. Außerdem ging er demnach von einem Interessenkonflikt aus, weil Mueller für jene Anwaltskanzlei tätig war, die Trumps Schwiegersohn und Berater Jared Kushner vertrat. Die Zeitung zitierte vier Personen, die Trumps Absicht kannten.
Grund, dass es nicht zur Entlassung kam, soll der Anwalt des Weißen Hauses gewesen sein. Don McGahn habe mit seinem Rücktritt gedroht, sollte er gezwungen werden, die Anordnung an das Justizministerium zu überbringen. Ein Anwalt des Weißen Hauses verweigerte einen Kommentar dazu.
Der demokratische Senator Mark Warner sagte, falls sich der Bericht als wahr herausstelle, habe Trump eine "rote Linie" überschritten. Jeglicher Versuch, den Sonderermittler zu beseitigen, käme einem Machtmissbrauch gleich. Muellers Sprecher Peter Carr war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Trump selbst wies die Vorwürfe zurück. "Fake News. Fake News. Typisch 'New York Times'. Falsche Geschichten", sagte Trump beim Weltwirtschaftsgipfel im Schweizer Davos zu Journalisten.
Quellen:
- AP, AFP
