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Vierte Impfung für alle? Regierung erteilt Lauterbach eine Absage


Keine Rückendeckung für Gesundheitsminister
Vierte Impfung für alle? Regierung erteilt Lauterbach eine Absage

28.07.2022Lesedauer: 2 Min.
imago images 163730712Vergrößern des BildesVizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck und Gesundheitsminister Karl Lauterbach: Keine Rückendeckung der Regierung für Lauterbach beim Thema Impfen. (Quelle: IMAGO/Emmanuele Contini)
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Karl Lauterbach sieht auch bei unter 70-Jährigen einen Vorteil in einem zweiten Booster. Zustimmung der Bundesregierung bekommt er dafür aber offenbar nicht.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach bekommt in der Debatte um eine breite Viertimpfungen auch für jüngere Menschen keine Unterstützung von der Bundesregierung. Auf eine Anfrage von FDP-Vize Wolfgang Kubicki, ob die Ampelkoalition dem Wunsch ihres Gesundheitsministers nach einem zweiten Booster für unter 70-Jährige folge, soll die Antwort "Nein" gelautet haben. Das berichtete die "Bild"-Zeitung.

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"Bild" zitierte aus einem Schreiben: "Für die Bundesregierung sind die wissenschaftlichen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) beim Robert-Koch-Institut maßgeblich." Ob darüber hinaus eine Impfung sinnvoll sei, sollte "individuell mit dem Arzt besprochen werden". Die Regierungsantwort kommt dem Bericht zufolge aus dem Gesundheitsministerium von Lauterbachs eigener Staatssekretärin Sabine Dittmar.

Der Gesundheitsminister hatte zuvor auch Menschen unter 60 Jahren eine vierte Corona-Impfung empfohlen. "Wenn jemand den Sommer genießen will und kein Risiko eingehen will zu erkranken (...), dann würde ich in Absprache natürlich mit dem Hausarzt auch Jüngeren die Impfung empfehlen", sagte der SPD-Politiker im "Spiegel"-Spitzengespräch über eine zweite Auffrischungsimpfung und ging damit über die Empfehlung der Stiko hinaus. Denn die empfiehlt bislang eine zweite Booster-Impfung für Menschen ab 70 Jahren, Risikopatienten sowie Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen und Beschäftigte im medizinischen Bereich und in Pflegeeinrichtungen.

Scharfe Kritik an Unstimmigkeiten

Vor allem die FDP hatte an den Unstimmigkeiten zwischen Lauterbach und der Stiko Kritik geübt. FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai sagt dem Nachrichtenportal t-online: "Herr Lauterbach tut meiner Meinung nach gut daran, der Stiko bei Impfempfehlungen nicht vorauszugreifen." Djir-Sarai ergänzt: "Als zuständiger Minister sollte er sich vielmehr darum kümmern, dass die Pandemiebekämpfung jetzt effizient gehandhabt wird und wir im Herbst schnell auf eine verlässliche Datenerhebung und ein besseres Datenmanagement zurückgreifen können."

Auch der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens wandte sich gegen breite Viertimpfungen auch für jüngere Menschen. Er kenne keine Daten, die einen solchen Ratschlag rechtfertigten, sagte er der "Welt am Sonntag" und fügte hinzu: "Ich halte es für schlecht, medizinische Empfehlungen unter dem Motto "Viel hilft viel" auszusprechen".

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Pandemie-AG soll für bessere Kommunikation sorgen

Angesichts der Kritik an uneinheitlichen Äußerungen einigten sich das Gesundheitsministerium und die Stiko vergangene Woche darauf, dass die Stiko künftig eine eigene Pandemie-Arbeitsgruppe einsetzt. Die Pandemie-AG solle bereits in der Phase und Beratungen über eine neue Impfempfehlung eine kontinuierliche Kommunikation mit dem Gesundheitsministerium gewährleisten. Die Unabhängigkeit der Stiko bleibe gewahrt.

Doch laut "Bild" will Lauterbachs Ministerium die Antwort der Regierung nicht als Widerspruch begriffen haben. Auf Anfrage der Zeitung hin habe es geheißen, dass die Empfehlung des Ministers die Stiko-Empfehlungen ergänze. Lauterbach habe "ausdrücklich" darauf verwiesen, dass eine vierte Impfung "im Rahmen des besonderen Vertrauensverhältnisses" zwischen Patient und Arzt erfolgen könne. Letztere seien mit der gesundheitlichen Verfasstheit der Patienten bekannt und könnten sie "in angemessener Form beraten".

Verwendete Quellen
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