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Corona-Laborpanne: Experte sieht politisches Machtspiel hinter Vorwurf


Experte hat eine Vermutung
Warum kommt die Corona-Labortheorie wieder auf?

Von dpa, afp, t-online
Aktualisiert am 04.03.2023Lesedauer: 3 Min.
CHINA-HEALTH/Vergrößern des BildesArbeiter in einem chinesischen Labor (Symbolbild): "Es bleibt die unwahrscheinlichste aller Hypothesen", sagt ein Experte. (Quelle: China Daily CDIC)
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Das FBI geht offenbar davon aus, dass das Coronavirus aus einem Labor in Wuhan entwichen ist. Für einen Experten ist dieser Vorwurf durchschaubar.

Für den Zoonosen-Experten Fabian Leendertz ist die neu aufgeflammte Diskussion um eine Laborpanne als möglicher Ursprung der Corona-Pandemie "rein politisch motiviert". Dahinter stünden politische Machtspiele, sagte der Gründungsdirektor des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) in Greifswald der Deutschen Presse-Agentur.

"Leider gibt es keine neuen Daten, die die Laborhypothese stärken würden, die mir bekannt wären. Es bleibt die unwahrscheinlichste aller Hypothesen", beteuerte der Veterinärmediziner, der selbst in die Suche der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach dem Ursprung eingebunden war. Die WHO hatte die USA nach den jüngsten Aussagen von US-Behörden um Herausgabe der zugrunde liegenden Informationen gebeten. Es seien Anfragen an die diplomatische US-Vertretung in Genf gestellt worden, bislang habe man keine Berichte erhalten, hatte die WHO-Expertin Maria Van Kerkhove am Freitag mitgeteilt.

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Der Chef der Bundespolizei FBI, Christopher Wray, hatte dem Sender Fox News kürzlich gesagt: "Das FBI geht schon seit geraumer Zeit davon aus, dass der Ursprung der Pandemie höchstwahrscheinlich ein möglicher Laborvorfall in Wuhan ist." Es gehe "um ein mögliches Leck in einem von der chinesischen Regierung kontrollierten Labor". Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" geht auch das US-Energieministerium nun von einer möglichen Laborpanne aus, obgleich mit einem "niedrigen" Grad der Gewissheit. Das Verhältnis zwischen den USA und China ist derzeit aus verschiedenen Gründen schwer belastet.

"Das alleine wäre ja auch schon ein Skandal"

Leendertz erklärte hingegen, es gebe gute wissenschaftliche Hinweise, dass die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung auf einem Markt im chinesischen Wuhan extrem hoch sei. Er bekräftigte, dass eine Übertragung über Zwischenwirte, die das Virus oder dessen Vorfahren eventuell von Fledertieren bekommen haben, am wahrscheinlichsten sei. Diese könnten sich beispielsweise auf Wildtierfarmen infiziert haben, auf denen eine hohe Dichte an Insekten auch Fledermäuse anziehe.

"Das alleine wäre ja auch schon ein Skandal und Grund genug für die chinesische Regierung, nicht offen zu sein." Die Wildtierfarmen und die Nutzung der verschiedenen Wildtiere werden schon lange kritisiert und eindeutig als gefährlich beschrieben.

WHO will Ursprung der Pandemie weiter erforschen

Wissenschaftler suchen seit drei Jahren nach dem Ursprung der Pandemie. Eine WHO-Delegation war Anfang 2021 in China, weitere Reisen internationaler Experten hatte Peking abgelehnt. Die WHO hat mehrere Untersuchungen in China und anderswo empfohlen, die aber bislang nicht geliefert wurden. Die chinesische Regierung weist kategorisch zurück, dass das Virus aus einem Labor entwichen sein könnte. In Wuhan, wo Ende 2019 erstmals Corona-Erkrankungen auftauchten, wird in einem Labor an Coronaviren geforscht.

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat alle Länder weltweit zur Übermittlung sämtlicher Erkenntnisse über den Ursprung der Corona-Pandemie aufgerufen. Tedros sagte am Freitag vor Journalisten, es sei "entscheidend", dass jedes Land seine Informationen über den Ursprung der Pandemie mit der WHO und der internationalen Wissenschaftsgemeinde teile. Es gehe nicht darum, Schuldige zu finden, sondern darum, "den Ursprung der Pandemie besser zu verstehen, um künftigen Epidemien und Pandemien besser vorzubeugen und sich besser auf sie vorzubereiten".

Tedros betonte, die WHO habe "keineswegs ihre Pläne zur Erforschung des Ursprungs der Pandemie aufgegeben". Die WHO rufe China weiterhin auf, "transparent Daten zu teilen, zu ermitteln, wo dies nötig ist und die Ergebnisse zu teilen".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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