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Bundestagswahl 2017: Diese Themen bewegen Deutschland


Diese Themen bewegen Deutschland

t-online, Jonas Mueller-Töwe, Peter Schink und Cem Özer

Aktualisiert am 23.09.2017Lesedauer: 4 Min.
Nutzer verteilten eine Veritelmillion Stimmen auf Themen, die ihnen besonders am Herzen lagen: Hier ist die "Deutschland-Agenda".Vergrößern des BildesNutzer verteilten eine Veritelmillion Stimmen auf Themen, die ihnen besonders am Herzen lagen: Hier ist die "Deutschland-Agenda". (Quelle: Savas Bektas/T-Online-bilder)
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Wir haben gefragt, Sie haben geantwortet. Welche Themen bewegen Deutschland kurz vor der Bundestagswahl? Was brennt Ihnen auf der Seele und welchen Fragestellungen muss sich die Politik zuwenden? Eine Viertelmillion Stimmen haben t-online.de-Nutzer abgegeben. Hier sind die heißesten Themen.

Eines vorweg: Wer erwartet, dass es nur um innere Sicherheit und Zuwanderung geht, irrt sich. Nicht vollkommen, aber zumindest ein wenig. Und die Befragten sind sich keineswegs immer einig. Gerade die Themen polarisieren, zu denen sich die meisten Menschen geäußert haben.

Darüber wird am meisten diskutiert

Tatsächlich ist das Thema, das am meisten die Gemüter erregt: "Sollen Einwanderer bevorzugt aus kulturell verwandten Ländern nach Deutschland geholt werden?" Mehr als 4000 Nutzer setzen hier einen Schwerpunkt. Aber das Thema polarisiert: Zwei Drittel beantworten die Frage mit "Ja", der Rest sieht das anders.

Nutzer "Erwee" schreibt: "Der gleiche Kulturkreis ist viel unproblematischer zu integrieren. Einwanderer sollten nur geholt werden, wenn sie in unseren Arbeitsmarkt passen." – Eine Gegenmeinung dazu liefert Nutzer "Basti": "Erfolgreiche Einwanderung ist keine Frage der Herkunftskultur, sondern hängt davon ab, wie hoch die Bereitschaft zur Integration in die deutsche Kultur und Lebensweise ist."

Es tauchen allerdings auch überraschende Themen in der "Deutschland-Agenda" auf: Ebenfalls etwas mehr als 4000 Nutzer sehen in der Frage ein dringendes Thema, ob Deutschland einen Kulturminister benötigt, der sich um kulturelle und Bildungsfragen kümmert. Rund zwei Drittel der Nutzer beantworten die Frage mit "Ja". So schreibt Nutzer "politikversagen24" in seiner Begründung: "Der Föderalismus verhindert eine einheitliche Kulturpolitik und bevorzugt nur Parteiinteressen." Nutzer "Stephan" bestätigt diese Einschätzung: "Kleinstaaterei erzeugt nur Bildungs-Flickenteppiche."


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Andere Leser finden hingegen, dass es ohnehin genug Behörden in Deutschland gibt – und dass die Bildung bei den Ländern auch ganz gut aufgehoben sei. Nutzerin "bull-hannelore" schreibt zum Beispiel: "Ich finde die Vielfalt der Bildung in Deutschland gut. Nicht alles muss im Bund geregelt werden."

Auch das nächste Thema, das mehr als 3400 Nutzer als wichtig einstufen, ist im Wahlkampf kaum thematisiert worden. Sollte die Bundeswehr eigene Kampfdrohnen anschaffen? Mehr als zwei Drittel sind dieser Meinung, da "neue Waffensysteme Sicherheit bieten" und "möglicherweise wichtiger sind als Panzer". Andere Nutzer sind vollkommen anderer Ansicht: Zur Verteidigung brauche man keine Kampfdrohnen, argumentierte Nutzer "23trabiner23".

Auf Platz vier der am heißesten diskutierten Themen steht der Umgang mit Flüchtlingen. Die Fragestellung lautete: "Soll härter gegen EU-Länder vorgegangen werden, die keine Flüchtlinge aufnehmen wollen?" Rund 2850 Nutzer finden das Thema wichtig – kommen aber zu völlig unterschiedlichen Schlüssen. Jeweils 50 Prozent antworten mit "Ja" oder "Nein". Das "Nein"-Lager setzt auf die europäische Idee: "Die EU sollte auch hier eine Solidargemeinschaft bilden", schreibt Nutzer "BMiR". Das "Ja"-Lager pocht auf die Nation, wie Nutzer "olanti2": "Jedes Land muss in dieser Frage souverän sein!"

Und ein weiteres Thema bewegt die Nutzer deutlich: die Frage, ob die Sozialabgaben auf vor 2004 abgeschlossene Betriebsrenten abgeschafft werden sollten. Drei Viertel der mehr als 2700 Stimmen sind dieser Meinung. "2004 war ich bereits 60 Jahre alt und somit kurz vor dem Renteneintritt. Es war mir daher nicht mehr möglich einen Ausgleich für die höheren Sozialabgaben zu erwirtschaften", schreibt beispielsweise Nutzer "Miguel". Andere halten dagegen: Es müsse gleiches Recht für alle gelten.

Darüber sind sich die Teilnehmer einig

Die Themen, die die größte Zustimmung erhalten, sind andere. Weniger Menschen halten diese Themen für wichtig – sind sich aber in der Sache einig. 619 Nutzer meinen, die Situation in der Altenpflege müsse mit mehr Personal, mehr Kontrollen und höheren Standards verbessert werden – das entspricht 99,03 Prozent aller Nutzer, denen das Thema wichtig ist. Beispielsweise Nutzer "kritischesEgo" schrieb: "Wir werden alle mal alt und wollen dann nicht in schlechten Häusern mit zu wenig Personal vor uns hinsiechen. Die wenigsten Rentner haben so viel Geld, dass sie sich im Fall der Fälle eine Privatpflege leisten können."

Ebenfalls breite Zustimmung (98,72 Prozent) erhält die Ansicht, dass ausländische Unternehmen in Deutschland Steuern abführen müssten, wenn ihre Wirtschaftsleistung hier entsteht. 538 Menschen stimmten dafür. "Es ist sonst ungerecht gegenüber den einheimischen Unternehmen", schreibt "As-shopweb" dazu.

In der "Deutschland-Agenda" taucht auch ein Thema auf, das selten in Wahlkämpfen eine Rolle spielt: der Handel mit exotischen Tieren. 97,65 Prozent der 425 Stimmen plädieren dafür, dass der Handel stärker verfolgt und härter bestraft werden müsse.

Überhaupt scheinen Umwelt- und Verbraucherthemen stark konsensfähig. 97,28 Prozent von 368 Nutzern sprechen sich dafür aus, eine verständliche Kennzeichnung von Lebensmitteln hinsichtlich ihrer Qualität, ihres Gesundheitswerts und ihrer Herkunft einzuführen. 97,52 Prozent von 483 Stimmen sorgen sich um die Fischbestände in den Meeren und befürworten eine Reduzierung des Fischfangs.

Der besonders überraschende Ausreißer

Und worin sind sich die Nutzer noch einig gewesen? Stichwort: Fußball-Bundesliga. Eine große Mehrheit (88,41 Prozent) von insgesamt fast 1400 Stimmen lehnt die Idee ab, die Spiele wieder im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu übertragen. Warum? "Weil der Fußball heute nur noch Geschäft ist. Der Sport steht nicht mehr im Vordergrund", schreibt Nutzer "BMiR". Andere finden, dass es ohnehin "zu viel Fußball im Fernsehen gibt". Und es sei ja "auch nicht gerecht, wenn jeder für Fußball zahlen muss, obwohl längst nicht jeder sich für Fußball interessiert". Schlechte Neuigkeiten für die Fans also – die Fußball-Bundesliga steht einfach nicht auf der "Deutschland-Agenda".

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