t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikDeutschlandGesellschaft

Gauck auf Mahnwache gegen Terror: "Euer Hass ist unser Ansporn"


Gauck-Rede bei Mahnwache gegen Terror
"Euer Hass ist unser Ansporn"

Von dpa, t-online, reuters
13.01.2015Lesedauer: 2 Min.
Bundespräsident Gauck wählt bei der Mahnwache gegen islamistischen Terror klare Worte.Vergrößern des BildesBundespräsident Gauck wählt bei der Mahnwache gegen islamistischen Terror klare Worte. (Quelle: dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Die Kundgebung war nicht riesig groß. Doch groß war die Einigkeit der Menschen, die ihr Entsetzen über den Terror von Paris ausdrücken wollten. Bundespräsident Joachim Gauck forderte alle Menschen in Deutschland unabhängig von Religion und Herkunft zum Einsatz für Demokratie und Weltoffenheit auf. "Wir schenken euch nicht unsere Angst", rief das Staatsoberhaupt islamistischen Fanatikern und Terroristen entgegen. Und: "Euer Hass ist unser Ansporn."

Die Mahnwache gegen islamistischen Terror und Fremdenhass vor dem Brandenburger Tor in Berlin, an der auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, Vertreter aller im Bundestag sitzenden Parteien und der frühere Bundespräsident Christian Wulff teilnahmen, war vom Zentralrat der Muslime in Deutschland und der türkischen Gemeinde organisiert worden.

Rund 10.000 Teilnehmer

Nach Polizeiangaben nahmen an der Kundgebung rund 10.000 Menschen teil. Anfangs war noch von 3000 Teilnehmern die Rede. Im Verlauf der Veranstaltung kamen aber weitere Menschen dazu.

"Wir werden es nicht zulassen, dass unser Glaube missbraucht wird. Wir werden es nicht zulassen, dass unsere Gesellschaft von Extremisten, die nur das Ziel haben, Hass und Zwietracht zu stiften, auseinandergerissen wird", sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek.

"Die Terroristen haben nicht gesiegt"

Die Muslime in Deutschland ständen unter dem "Schock der brutalen Terroranschläge" und zeigten ihre Solidarität mit dem französischen Volk, so Mazyek weiter. "Die Terroristen haben nicht gesiegt, und Terroristen werden auch nicht siegen."

Gauck dankte den Muslimen, die sich vom Terror im Namen des Islam distanzierten. "Das ist ein patriotisches Ja zu dem Land, im dem wir gemeinsam leben - zu unserem Land", so Gauck weiter. Bei zwei Anschlägen in der vergangenen Woche auf die Redaktion des Satiremagazins "Charlie Hebdo" und einen jüdischen Supermarkt in Paris waren 17 Menschen durch drei islamistische Attentäter getötet worden.

Begonnen hatte die Mahnwache mit einer Kranzniederlegung vor der französischen Botschaft am Pariser Platz. Anschließend wurden Verse aus dem Koran auf deutsch und arabisch vorgelesen, dann folgte eine Schweigeminute.

Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Abraham Lehrer, rief die Welt, vor allem aber die Muslime selbst auf, gegen islamistischen Terrorismus vorzugehen. Der katholische Berliner Weihbischof Matthias Heinrich betonte den Willen aller Religionen, sich bei allem Trennenden nicht gegeneinander aufbringen zu lassen.

Brandenburger Tor in den Farben Frankreichs

Das Brandenburger Tor erstrahlte während der Mahnwache in den Farben der französischen Trikolore. An der Glasfront im Eingangsbereich der Botschaft hing ein Plakat mit den Namen aller 17 Toten, die in der vergangenen Woche in Paris ermordet wurden.

"Zusammen stehen - Gesicht zeigen", lautete das Motto der binnen 24 Stunden organisierten Mahnwache. Nach Einschätzung von Außenminister Frank-Walter Steinmeier sendeten "tausende deutsche Muslime" damit ein starkes Zeichen gegen den Terror. "Hier erheben Muslime in aller Deutlichkeit ihre Stimme dagegen, dass im Namen des Islam getötet und gefoltert wird", erklärte der Minister am Rande der Veranstaltung.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website