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Skandal in Gelsenkirchen: Leiter des Jugendamtes suspendiert


Skandal in Gelsenkirchen
Kasse mit Kindern: Jugendamtsleiter suspendiert

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 02.05.2015Lesedauer: 2 Min.
Das Jugendamt in Gelsenkirchen braucht einen neuen Chef.Vergrößern des BildesDas Jugendamt in Gelsenkirchen braucht einen neuen Chef. (Quelle: dpa-bilder)
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Weil sie mit Kindern, die in staatlicher Obhut waren, Geld verdient haben sollen, wurden die Leiter des Gelsenkirchener Jugendamtes vom Dienst suspendiert.

Laut eines Berichts der ARD-Sendung "Monitor" sollen Leiter Alfons Wissmann und sein Stellvertreter Thomas Frings gezielt für eine Überbelegung des Gelsenkirchener Kinderheims St. Josef gesorgt haben, damit sie Kinder weiter nach Ungarn vermitteln konnten. Das brisante daran: Die Einrichtung in Ungarn gehört der Firma "Neustart", die vor einigen Jahren von Wissmann und Frings gegründet und 2009 nach einem drohenden Konkurs abgestoßen wurde. Wissmann wies in einer schriftlichen Erklärung alle Vorwürfe zurück.

Im "Monitor"-Bericht wird behauptet, dass es eine Absprache zwischen dem Kinderheim St. Josef und den beiden Leitern des Jugendamts gegeben haben soll. Demnach hätte St. Josef durch forcierte Überbelegung die Einnahmen erhöht. Im Gegenzug sollen Kinder und Jugendliche nach Ungarn geschickt worden sein. Dafür habe der Staat pro Kind 5500 Euro an "Neustart" überwiesen.

Wissmann erklärte, es habe keine Vereinbarung mit St. Josef gegeben, dass er "für eine gute Auslastung des Kinderheims" sorge und im Gegenzug Kinder nach Ungarn schicken werde. Außerdem belegten viele Jugendämter das Heim St. Josef.

Abstellkammer für Kinder

Das Heim in Ungarn habe nach Angaben eines ehemaligen Mitarbeiters lediglich als Abstellkammer für die Kinder und Jugendlichen gedient. Ein pädagogisches Konzept habe es nicht gegeben.

Die Angelegenheit müsse "lückenlos aufgeklärt werden", teilte Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD) mit. Die notwendigen Schritte habe er bereits eingeleitet. "Was ich in dem Bericht gesehen habe, macht mich fassungslos", erklärte Baranowski. Auch Wolfgang Heinberg, Fraktionsvorsitzender der CDU in Gelsenkirchen, fordert Aufklärung: "Wir wollen wissen, wie viele Kinder aktuell in Ungarn sind, wie viele da waren und was aus ihnen geworden ist."

Doch nicht nur in Gelsenkirchen wird offenbar mit Kindern Kasse gemacht. "Monitor" berichtete ebenfalls über einen ähnlichen Fall aus Dorsten. Dort soll das Jugendamt eine Kooperation mit der Firma "Life GmbH" unterhalten. Die Firma kümmert sich um die Unterbringung von in Deutschland nicht vermittelbaren Kindern im Ausland. Auch hier sollen Kinder in Ungarn untergebracht worden sein, oft unter untragbaren Umständen. 8000 Euro soll die Firma für eine solche Vermittlung kassiert haben.

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