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Flüchtlinge: Joachim Gauck für breite gesellschaftliche Debatte


Gauck besorgt wegen Flüchtlingszahlen
"Unsere Aufnahmefähigkeit ist begrenzt"

Von dpa
27.09.2015Lesedauer: 2 Min.
Bundespräsident Gauck spricht sich in der Flüchtlingsproblematik für eine breite gesellschaftliche Debatte aus.Vergrößern des BildesBundespräsident Gauck spricht sich in der Flüchtlingsproblematik für eine breite gesellschaftliche Debatte aus. (Quelle: dpa-bilder)
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Die Begeisterung bei der Ankunft der Flüchtlingszüge aus Ungarn war gestern. Heute reden immer mehr von kippender Stimmung und von auf uns zukommenden Problemen - auch Bundespräsident Joachim Gauck.

Bei einem Festakt zum Auftakt der Interkulturellen Woche in Mainz erklärte das Staatsoberhaupt, das Asylrecht sei zwar nicht nach Zahlen bemessen - aber "unsere Aufnahmekapazität ist begrenzt, auch wenn noch nicht ausgehandelt ist, wo diese Grenzen liegen." Nötig seien deshalb Analysen und eine breite gesellschaftliche Debatte darüber, wie eine humane Aufnahmepolitik auch in Zukunft gesichert werden könne.

"Fundamentales Problem"

Deutschland stehe vor einem "fundamentalen Dilemma", sagte Gauck: "Wir wollen helfen. Unser Herz ist weit. Doch unsere Möglichkeiten sind endlich." Wenn er Probleme wie den enger werdenden Wohnungsmarkt benenne, solle das aber nicht das Mitgefühl schwächen, erklärte der Bundespräsident. "Es soll vielmehr unseren Verstand, unsere politische Ratio aktivieren."

Der Bundespräsident warnte auch davor, dass unter den geflüchteten Menschen auch Fundamentalisten sein könnten, die Konflikte aus ihrem eigenen Land in Deutschland weiterführen wollten. "Denen sage ich: Wir wollen in diesem Land keinen religiösen Fanatismus. Gotteskrieger müssen wissen: Der Rechtsstaat duldet keine Gewalt." Dies gelte auch für "rechtsradikale Brandstifter und Hetzer", die sich gegen die Aufnahme der Schutz suchenden Menschen stellten.

Kirchen rufen zu persönlicher Begegnung auf

Die Kirchen als Träger der Interkulturellen Woche riefen derweil zu persönlichen Begegnungen mit geflüchteten Menschen auf. Mitten im Flüchtlingsdrama zeige sich, wie wichtig das Anliegen der vor 40 Jahren gegründeten Interkulturellen Woche sei, sagte der Mainzer Kardinal Karl Lehmann.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, würdigte in einem ökumenischen Gottesdienst das Engagement der vielen Freiwilligen, aber auch der Polizei. Dies habe entscheidend dazu beigetragen, "dass wir bisher mit den großen Flüchtlingszahlen doch zurecht gekommen sind". Aber der Geistliche reihte sich auch ein in den wachsenden Chor derer, die davor warnen, "dass die überwältigende Aufnahmebereitschaft der Bevölkerung kippen könnte".

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