Philologen-Chef Jürgen Mannke tritt nach Muslim-Warnung zurück

Nach seinen kritischen Äußerungen zu Flüchtlingen und Muslimen ist der Vorsitzende des Philologen-Verbands Sachsen-Anhalt, Jürgen Mannke, zurückgetreten. Das teilte der Verband auf seiner Internetseite mit.

Zuvor habe es wochenlange "intensive verbandsinterne Diskussionen" gegeben, hieß es.

Mannke hatte Anfang November in einem Leitartikel für die Verbandszeitung geschrieben: "Eine Immigranteninvasion überschwappt Deutschland." In dem Artikel warnte er deutsche Mädchen auch vor Beziehungen mit muslimischen Männern, denn diese kämen "nicht immer mit den ehrlichsten Absichten".

In dem Verband organisierte Lehrer wurden aufgefordert, Mädchen vor einem "oberflächlichen sexuellen Abenteuer" mit muslimischen Männern zu warnen. Grundsätzlich bekennt sich Mannke aber zur Aufnahme von Flüchtlingen. Der Text sorgte bundesweit für Empörung, Mannke wurde auch ins Kultusministerium zitiert.

Stellvertreterin behält Posten

Nach der breiten Kritik an seinen Äußerungen hatte er sich entschuldigt und die Wortwahl einiger Passagen als "unglücklich und missverständlich" bezeichnet. Auch die stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes, Iris Seltmann-Kuke, die den Artikel mit unterzeichnet hatte, drückte ihr Bedauern aus. Zugleich verwahrte sie sich gegen den Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit. Seltmann-Kuke behält ihren Posten.

Der Philologenverband ist ein gewerkschaftlicher Zusammenschluss insbesondere von Gymnasiallehrern in Deutschland.