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Israels Botschafter in Deutschland: "Wir verteidigen uns jeden Tag"


Israels Botschafter im Interview
"Wir verteidigen uns jeden Tag, das müssen auch die Deutschen tun"

Von afp
Aktualisiert am 29.07.2017Lesedauer: 2 Min.
Israels Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-HandelsmanVergrößern des BildesIsraels Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, fordert den Kampf gegen Antisemitismus und Rechtsradikalismus in Deutschland zu verstärken. (Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa-bilder)
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Deutschland müsse den wachsenden Antisemitismus bekämpfen, fordert Israels Botschafter Yakov Hadas-Handelsman. Demokratien seien immer bedroht. Über Israel sagte er: "Wir verteidigen uns jeden Tag, und das müssen auch die Deutschen tun."

Angesichts von Vorfällen wie dem rechtsextremen Konzert im thüringischen Themar mit tausenden Besuchern sprach Hadas-Handelsmann sich auch für einen entschiedenen Kampf gegen Rechtsradikalismus aus.

"Dafür gibt es zum einen Gesetze. Die Gesetze in Deutschland sind sehr klar in der Frage, was erlaubt ist und was nicht. Ein Jein sollte es nicht geben", sagte Hadas-Handelsman. "Zum anderen muss die Devise sein: Bildung, Bildung und nochmals Bildung."

"Antisemitismus in Deutschland nimmt zu", warnte Hadas-Handelsman. "Es ist eine Schande, dass im 20. Jahrhundert überhaupt noch Antisemitismus in Europa existiert und besonders in Deutschland." Das sei "ein Problem für die Juden, aber vor allem auch ein Problem für die Gesellschaften, in denen Antisemitismus auftaucht. Denn diejenigen, die heute gegen Juden sind, sind morgen gegen Muslime, Schwule oder andere Gruppen", sagte der Diplomat, der Ende August Berlin nach fünf Jahren im Amt verlässt.

"Die deutsche Gesellschaft hat es verdient, dass Deutschland heute eine so großartige Demokratie ist", sagte Hadas-Handelsman. "Demokratien sind immer bedroht, das ist nicht nur in Deutschland so, sondern in Israel, in den USA, in der ganzen westlichen Welt." Es gebe immer diejenigen, die die demokratischen Regeln nutzen wollten, um ihre undemokratischen Ansichten zu verbreiten. "Wir verteidigen uns jeden Tag, und das müssen auch die Deutschen tun. Wenn sie es nicht tun, dann läuft das ihren eigenen Interessen zuwider. Die Nazis sind eine Gefahr für alle Deutschen, nicht nur für die Juden."

Ein Antisemitismusbeauftragter könnte dabei durchaus nützlich sein, sagte Hadas-Handelsman. Am 24. April hatte der unabhängige Expertenkreis Antisemitismus seinen zweiten Bericht vorgelegt und mehrere Forderungen für eine wirksame Antisemitismusbekämpfung genannt, darunter die Berufung eines Antisemitismusbeauftragten beim Bundeskanzleramt.

Das gelte auch für Antisemitismus, wenn er unter Flüchtlingen in Deutschland auftrete. "Den muss man bekämpfen im Sinne der Zukunft dieser Menschen und der Zukunft Deutschlands, der deutschen Gesellschaft und der Integration." Die Aufnahme etwa von Besuchen von Holocaust-Gedenkstätten oder Konzentrationslagern in Integrationskurse könne dabei durchaus sinnvoll sein.

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