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Nachfolge von 9-Euro-Ticket? Verkehrsunternehmer fordern 69-Euro-Ticket


"Branche ist in der Lage"
Verkehrsunternehmen schlagen Nachfolger für 9-Euro-Ticket vor

Von dpa, reuters
Aktualisiert am 15.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Der Verband der Deutschen Verkehrsunternehmen schlägt ein dauerhaftes 69-Euro-Ticket für den Nahverkehr vor. (Symbolbild)Vergrößern des BildesDer Verband der Deutschen Verkehrsunternehmen schlägt ein dauerhaftes 69-Euro-Ticket für den Nahverkehr vor. (Symbolbild) (Quelle: imago-images-bilder)
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Wird das Erfolgsmodell 9-Euro-Ticket fortgeführt? Die deutschen Verkehrsunternehmen können sich das vorstellen. Aber zu einem anderen Preis.

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat sich für ein dauerhaftes 69-Euro-Ticket als Nachfolger des 9-Euro-Tickets ausgesprochen. Die Fahrkarte soll bundesweit für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gelten.

"Ausgehend von der Prämisse, dass die ÖPNV-Tarife der Verkehrsverbünde für das Gros der Fahrgäste weiterhin attraktiv sein werden, schlagen wir insbesondere für diejenigen, die sich in der Marktforschung als relevante Zielgruppe erwiesen haben – zahlungswillige Autofahrerinnen und -fahrer –, ein bundesweit gültiges ÖPNV-Klimaticket für 69 Euro pro Monat als einfache Fahrtberechtigung der 2. Klasse vor", teilte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff am Donnerstagabend mit. Zuvor hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" darüber berichtet.

Branche fordert Antwort von der Politik

Anders als das 9-Euro-Ticket würde die 69-Euro-Fahrkarte nicht automatisch für Abonnenten gelten, hieß es. Fahrgäste müssten vielmehr abwägen, welches Abo für sie am besten passe.

"Die Branche ist in der Lage, ab dem 1. September ein solches Klimaticket anzubieten", erklärte Wolff. "Dafür bräuchten wir allerdings sehr schnell den entsprechenden Auftrag seitens der Politik." Die Kosten für ein solches Angebot bezifferte Wolff auf rund zwei Milliarden Euro im Jahr. Für dieses Jahr ließen sich diese Kosten noch über den mit der Politik ausgehandelten Rettungsschirm für die Verkehrsunternehmen finanzieren. "Für das neue Jahr braucht es dann eine neue Regelung."

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Das Bundesverkehrsministerium reagierte allerdings zurückhaltend auf den Vorschlag. Es gebe ein festes Verfahren für die Beratungen zu Zukunft und Finanzierung des Nahverkehrs, teilte das Ministerium am Freitag mit. Das 9-Euro-Ticket und seine Auswirkungen müssten genauer analysiert und auch der Frage nachgegangen werden, was der größte Anreiz des Tickets sei. Es sei mit mehr als 31 Millionen Verkäufen aber bereits jetzt ein Riesenerfolg.

Lösung bei Verkehrsministerkonferenz?

SPD-Fraktionsvizechef Detlef Müller plädierte im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag) ebenfalls für eine Nachfolgeregelung. "Ob ein Anschlussticket dann 39, 49 oder 69 Euro kostet, ist zweitrangig", sagte er. "Es muss aber in einem Rahmen sein, der psychologisch wirkt und sich für Menschen lohnt, ihr Auto stehenzulassen."

Müller schlug vor, bis zur Verkehrsministerkonferenz im Herbst einen Vorschlag für eine Weiterführung des Ticketangebots und dessen Finanzierung zu entwickeln. "Ich fände es gut, wenn Bund und Länder sich auf ein dauerhaftes Modell verständigen könnten, an dem sich die Länder jedoch ähnlich beteiligen wie bei dem Corona-Rettungsschirm." Die Frage der Finanzierung sei wichtiger als die Frage, wann ein neues Angebot starte.

"Denn klar ist, dass ein preiswertes Ticketangebot nicht zulasten des Ausbaus und des Betriebs im ÖPNV finanziert werden kann." Das Verkehrsministerium verwies hier darauf, dass man mit den Ländern vereinbart habe, dies in einer Arbeitsgruppe zu besprechen. Diese tage und man wolle im Herbst über Ergebnisse beraten.

Mit dem 9-Euro-Ticket können Fahrgäste noch bis Ende August für 9 Euro pro Monat im ÖPNV durch ganz Deutschland fahren. Mit der dreimonatigen Aktion sollen Bürger entlastet werden. Zum anderen soll der Umstieg auf Busse und Bahnen attraktiver werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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