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Wolfgang Schäuble ist tot: Friedrich Merz trauert um "engsten Freund"


Reaktionen auf Schäubles Tod
Spahn: "Die Bürger haben Schäuble geschätzt und ihm vertraut"

Von dpa, te

Aktualisiert am 27.12.2023Lesedauer: 4 Min.
Jens Spahn (li.) und Wolfgang Schäuble (re.) im Gespräch (Archivbild): Spahn trauert um das CDU-Urgestein und bezeichnete ihn als "Mentor" und "väterlichen Freund"Vergrößern des BildesJens Spahn (li.) und Wolfgang Schäuble (re.) im Gespräch (Archivbild): Spahn trauert um das CDU-Urgestein und bezeichnete ihn als "Mentor" und "väterlichen Freund" (Quelle: Wiegand Wagner/imago-images-bilder)
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Der Tod von Wolfgang Schäuble ruft Bestürzung hervor. Besonders emotional reagiert der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz auf die Nachricht.

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat bestürzt auf den Tod des früheren Bundestagspräsidenten und Bundesministers Wolfgang Schäuble reagiert. Die Nachricht erfülle ihn mit großer Trauer, schrieb Merz am Mittwoch auf der Plattform X (früher Twitter). "Ich verliere mit Wolfgang Schäuble meinen engsten Freund und Ratgeber, den ich in der Politik je hatte. Meine Gedanken sind bei seiner Familie, insbesondere seiner Frau Ingeborg."

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Würdigende Worte kommen auch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Der frühere Außenminister hat den verstorbenen CDU-Politiker Wolfgang Schäuble als "Glücksfall für die deutsche Geschichte" gewürdigt. "Mit Wolfgang Schäuble haben wir einen großartigen Menschen und leidenschaftlichen Politiker verloren, der Historisches für unser Land erreicht hat", schrieb Steinmeier am Mittwoch an die Witwe Ingeborg Schäuble. "Ein reiches Leben ist nun zu Ende gegangen – das Werk dieses herausragenden Staatsmannes und Menschen wird Bestand haben. Wir werden Wolfgang Schäuble nicht vergessen. Er hat sich um Deutschland und Europa verdient gemacht."

Schäuble sei visionär gewesen, er habe nie das Wesentliche aus dem Blick verloren, heißt es in Steinmeiers Kondolenzschreiben. "Das Ziel der Einheit unseres Landes verfolgte Wolfgang Schäuble ebenso beharrlich wie das Zusammenwachsen Europas." Die Einheit Deutschlands und Europas hätten für ihn immer zusammengehört. "Dafür arbeitete er beharrlich." Sein Engagement und seine Weitsicht bei der Ausarbeitung der Staatsverträge hätten dazu geführt, dass die Deutsche Einheit vollendet werden konnte.

Merkel äußert sich bestürzt

Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel reagierte "mit großer Bestürzung" auf den Tod ihres langjährigen politischen Weggefährten. "Deutschland verliert mit ihm eine überragende Persönlichkeit mit politischer und programmatischer Weitsicht", hieß es in einer Erklärung Merkels vom Mittwoch. "Wolfgang Schäubles Stimme werden wir in Deutschland vermissen, sein Rat wird mir persönlich fehlen." Er habe die Fähigkeit gehabt, weit über den Tag hinaus große politische Entwicklungen zu erkennen und zu gestalten.

"Ich trauere um einen Politiker, der unser Land in vielfältiger Weise geprägt hat." Schäuble habe zu den Architekten der Deutschen Einheit gehört, sei Vordenker der deutsch-französischen Freundschaft und leidenschaftlicher Europäer gewesen, erklärte Merkel.


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Ich bewunderte seine Disziplin, auch sich selbst gegenüber, die er trotz und mit seiner Querschnittlähmung nach einem Attentat aufbrachte. Er wurde damit Millionen Menschen ein Vorbild.


Angela Merkel (CDU)


"Als junge Ministerin war Wolfgang Schäuble mir politischer Lehrmeister. Als Bundesinnenminister und Bundesfinanzminister war er einer der Anker meiner ersten drei Kabinette", schrieb die Altkanzlerin weiter. Als seine Generalsekretärin habe sie den damaligen CDU-Vorsitzenden als leidenschaftlichen Christdemokraten kennengelernt, der sich neuen Entwicklungen gegenüber offen und neugierig gezeigt habe. Gespräche mit ihm seien immer eine intellektuelle Bereicherung gewesen.

"Ich bewunderte seine Disziplin, auch sich selbst gegenüber, die er trotz und mit seiner Querschnittlähmung nach einem Attentat aufbrachte. Er wurde damit Millionen Menschen ein Vorbild." Lesen Sie hier, was eine Querschnittlähmung für Betroffene bedeutet.

Klöckner: "Wolfgang Schäuble war ein Ausnahmemensch"

Auch Jens Spahn (CDU) trauert um Wolfgang Schäuble. In einem exklusiven Statement für t-online erklärte der ehemalige Bundesgesundheitsminister: "Die Bürger haben Wolfgang Schäuble geschätzt und ihm vertraut. Die Stabilität, die unser Land über viele Jahre ausgezeichnet hat, trägt maßgeblich auch seine Handschrift." Der Zweite Weltkrieg habe ihn geprägt und zu einem "großen europäischen Staatsmann" gemacht, so Spahn weiterhin. Er persönlich trauere um Schäuble als "Mentor und väterlichen Freund".

Der CDU-Politiker Schäuble war am Dienstagabend zu Hause im Kreis seiner Familie gegen 20 Uhr friedlich eingeschlafen. Das teilten seine Angehörigen am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur mit. Mehr zum Leben von Schäuble lesen Sie hier.

Video | Wolfgang Schäuble mit 81 Jahren gestorben
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Quelle: reuters

CDU-Bundesschatzmeisterin Julia Klöckner erklärte, sein Tod lasse innehalten und mache traurig. "Wolfgang Schäuble war ein Ausnahmemensch, ein beeindruckender Denker und Redner, ein loyal-kritischer Kollege. Er hat unser Land geprägt als Minister, als Bundestagspräsident, als Politiker, der gewissenhaft Pflicht und Dienst erfüllte."

Scholz: Schäuble war ein scharfer Denker

Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte Wolfgang Schäuble als "scharfen Denker, leidenschaftlichen Politiker und streitbaren Demokraten". Der CDU-Politiker habe Deutschland mehr als ein halbes Jahrhundert geprägt, so der Kanzler auf X.

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Auch Mitglieder der anderen Parteien im Parlament verabschiedeten sich von Schäuble. Er sei ein "Gigant des Parlamentarismus" gewesen, postete Omid Nouripour, Bundesvorsitzender der Grünen, auf X. "Sein Platz in den Geschichtsbüchern des Landes ist ihm gewiss."

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Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung, verabschiedete sich ebenfalls vom CDU-Urgestein. Schäuble habe die Politik in Deutschland "mit viel Herzblut" geprägt, so die Ministerin auf X. Im Umgang mit Schicksalsschlägen sei er "ein Vorbild" gewesen.

Kretschmer: Haben einen der größten Diener des Landes verloren

Seine Anteilnahme am Tod des langjährigen Parlamentariers verkündete auch CSU-Chef Markus Söder auf X. Schäuble habe sich "große Verdienste" um Deutschland erworben. Und fügte hinzu: "Die CSU wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren."

Sachsen Ministerpräsident Michael Kretschmer bescheinigte Wolfgang Schäuble, der "Architekt der deutschen Einheit" zu sein. Niemand habe die Bundesrepublik "mit seinem politischen Sachverstand und Scharfsinn" so lange geprägt wie er. "Wir haben einen der größten Diener unseres Landes verloren", postete Kretschmer auf X.

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Bartsch: "Oft lagen unsere Positionen diametral gegenüber"

Die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bundestag, Britta Haßelmann und Katharina Dröge, verbreiteten auf X einen gemeinsamen Text zum Tod Wolfgang Schäubles. Darin sprechen sie dessen Angehörigen ihr Mitgefühl aus – und loben das "beeindruckende Engagement als Abgeordneter des Deutschen Bundestags".

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Auch Dietmar Bartsch, bis zu ihrer Auflösung Fraktionsvorsitzender der Linken im Bundestag, verabschiedete sich von Wolfgang Schäuble. "Oft lagen unsere Positionen diametral gegenüber", schrieb Bartsch auf X. Dann fügte er noch eine persönliche Anekdote hinzu: "In der letzten Sitzungswoche sagte er zu mir: 'Es geht auf und ab in der Politik, denken Sie immer auch an sich.'"

Bundesjustizminister Buschmann (FDP) würdigte Schäuble als eine der prägenden politischen Persönlichkeiten des Landes. "Seine tiefe Reflexionsfähigkeit und Besonnenheit durfte ich in seiner Zeit als Bundestagspräsident aus der Nähe zu schätzen lernen", fügte Buschmann in einem Post auf X hinzu.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • X-Profile von Friedrich Merz, Olaf Scholz, Julia Klöckner, Omid Nouripour, Bettina Stark-Watzinger, Markus Söder, Michael Kretschmer, Britta Haßelmann, Katharina Dröge und Dietmar Bartsch
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