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Nach US-Waffendeal: Martin Schulz fordert zu Abrüstung auf


Mega-Waffendeal der USA
Schulz warnt vor einem Rüstungswettlauf

dpa

24.05.2017Lesedauer: 2 Min.
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Der SPD-Vorsitzende und Kanzlerkandidat Martin SchulzVergrößern des Bildes
Der SPD-Vorsitzende und Kanzlerkandidat Martin Schulz (Quelle: imago)

Mehr denn je verlangt Kanzlerkanditat Martin Schulz nach Abrüstung und Frieden in Europa. Nach einem Mega-Waffendeal zwischen den USA und Saudi Arabien wittert er ein neues Wettrüsten.

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz warnt angesichts der milliardenschweren Waffengeschäfte zwischen den USA und Saudi-Arabien vor einem riskanten Rüstungswettlauf im Mittleren Osten. "Wenn es etwas am Persischen Golf im Übermaß gibt, dann Waffen. Wir brauchen stattdessen eine neue Sicherheitsarchitektur", sagte der SPD-Chef mit Blick auf den bevorstehenden Nato-Gipfel der Deutschen Presse-Agentur.

"Gleichgewicht durch weniger Waffen"

Europa müsse sich stärker "in die Großmachtpolitik Russlands und der USA" in der Region einbringen. Die EU dürfe nicht zulassen, dass die Großmächte weiter an der Rüstungsspirale drehten und militärische Konflikte auslösten, die dann die Europäer mit humanitären Katastrophen wie der Flüchtlingskrise ausbaden müssten. "Wir sollten auf ein Gleichgewicht der Kräfte durch weniger Waffen hinwirken", sagte Schulz.

Der frühere EU-Parlamentspräsident übte deutliche Kritik an der Außen- und Wirtschaftspolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Dieser hatte zuletzt während seiner Golf-Reise mit Saudi-Arabien ein gigantisches Waffengeschäft abgeschlossen. An diesem Donnerstag wird Trump zum Nato-Gipfel in Brüssel erwartet.

"Diese Politik ist nicht sinnvoll"

Die massive Aufrüstung Saudi-Arabiens, die Washington mit der militärischen Stärke des Irans begründe, führe nur zu einem neuen Wettrüsten in der Region: "Es ist nun an den Europäern, auch gegenüber den USA klar zu sagen, dass wir diese Politik nicht für sinnvoll halten", sagte Schulz.

Die SPD habe in der Bundesregierung gegen den Widerstand von CDU und CSU eine Lizenzfertigung zum Bau von 250 000 Sturmgewehren in Saudi-Arabien gestoppt. Das fiel seinerzeit in die Amtszeit von SPD-Außenminister Sigmar Gabriel als Wirtschaftsminister. Er hatte eine Genehmigung der früheren schwarz-gelben Bundesregierung blockiert.

Waffenexporte als Kriegsursachen

Der Wahlsieg des moderaten iranischen Präsidenten Hassan Rohani sollte nach Ansicht von Schulz für eine Abrüstungsinitiative genutzt werden. Nach zwei Golfkriegen müssten auch die Amerikaner wissen, dass Waffenexporte mögliche künftige Kriegsursachen seien. Sowohl Saddam Hussein im Irak als auch das Schah-Regime im Iran seien gute Kunden der US-Rüstungsindustrie gewesen. "Ich halte diese Politik der militärischen Aufrüstung für kurzsichtig, denn sie wird auch nicht dabei helfen, den Syrien-Konflikt zu deeskalieren. Wir müssen diesen tödlichen Kreislauf von Aufrüstung, Interventionskriegen und Terror endlich an der Wurzel bekämpfen."

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