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Autokartell: BMW setzt Gespräche mit Daimler aus


BMW stinksauer auf Daimler
"Das Vertrauen ist total beschädigt"

dpa-afx, mvl

Aktualisiert am 27.07.2017Lesedauer: 2 Min.
Ein Arbeiter montiert ein BMW-Emblem im Werk Dingolfing.Vergrößern des BildesEin Arbeiter montiert ein BMW-Emblem im Werk Dingolfing. (Quelle: Armin Weigel/dpa-bilder)
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Der Autohersteller BMW hat Gespräche mit dem Daimler-Konzern über zukünftige Kooperationen ausgesetzt, wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) berichtet. Grund dafür dürfte eine Selbstanzeige sein, die Daimler bereits im Jahr 2014 bei der EU-Kommission haben soll. "Das Vertrauen ist total beschädigt", zitiert die "SZ" Industriekreise. "Mitten in einem Tsunami", befände man sich.

Der "Spiegel" hatte über ein womöglich seit vielen Jahren bestehendes Kartell berichtet, in dem sich VW, Audi, Porsche, BMW und Daimler über Technik, Kosten und Zulieferer verständigt haben sollen. Auch die anderen betroffenen Hersteller schweigen dazu. Daimler will sich weiterhin nicht zum Vorwurf derartiger unerlaubter Absprachen mit anderen Herstellern äußern.

"Wir sind gut beraten, uns nicht an Spekulationen zu beteiligen", sagte Vorstandschef Dieter Zetsche am Mittwoch bei der Präsentation der Halbjahresbilanz seines Konzerns. Zetsche konnte mit einem Umsatz von 41,2 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2017 ein Rekordergebnis verkünden.

Für die bestehenden Kooperationen mit anderen Herstellern bedeuten die Kartellvorwürfe aus seiner Sicht zunächst nichts. Die Gespräche seien im existierenden Rechtsrahmen erfolgt. Laut "SZ" will BMW hingegen offenbar "die Zusammenarbeit kritisch hinterfragen". Dies beträfe mutmaßlich den gemeinsamen Einkauf von Teilen bei Zulieferern wie auch den Aufbau eines Tankstellennetzes für Elektrofahrzeuge. Ebenso die Kooperation der beiden Carsharing-Tochterunternehmen der beiden Konzerne "Car 2 Go" (Daimler) und "Drive Now" (BMW).

Bei Volkswagen herrsche hingegen mittlerweile "das Chaos", berichtet das "Handelsblatt". „Ich war weder über die Arbeitskreise noch über die Selbstanzeige des VW-Konzerns informiert“, zitiert das "Handelsblatt" einen Aufsichtsrat. „Die Vorwürfe machen mich fassungslos. Sollten sie sich bewahrheiten, muss es personelle Konsequenzen geben.“ Auch der Wolfsburger Konzern soll wie Daimler eine Selbstanzeige gestellt haben, allerdings erst 2016. Am heutigen Mittwoch kommt der VW-Aufsichtsrat zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen.

Der Betriebsratschef der VW-Tochter Porsche, Uwe Hück, verlieh seinem Frust über die Vorgänge bereits Ausdruck: Er könne "diese ganzen Lügen nicht mehr ertragen."

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