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Vermehrt Anschläge auf Moscheen – Hintergrund Kurden-Proteste?


Hintergrund Kurden-Proteste?
Mehrere Brandanschläge auf türkische Moscheen und Vereine

Von dpa, dru

Aktualisiert am 12.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Moscheeanschlag in Berlin: Kriminaltechniker der Polizei gehen in die ausgebrannte „Koca Sinan Camii“-Moschee, die zum Ditib-Verband gehört.Vergrößern des BildesMoscheeanschlag in Berlin: Kriminaltechniker der Polizei gehen in die ausgebrannte "Koca Sinan Camii"-Moschee, die zum Ditib-Verband gehört. (Quelle: Paul Zinken/dpa)
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Berlin, Meschede, Itzehoe, Lauffen: In all diesen Orten wurden am Wochenende türkische Domizile in Brand gesetzt. Wohl nur durch Glück gab es keine Verletzten. Besteht ein Zusammenhang zu den Kurden-Protesten?

In Deutschland hat es am Wochenende Brandanschläge auf zwei Moscheen, das Domizil eines Türkisch-Deutschen Freundschaftsvereins und einen türkischen Gemüseladen gegeben. Zudem wurden die Fenster einer weiteren Moschee eingeschlagen. Verletzt wurde bei allen Taten niemand. Die Ermittlungen zu den Tatmotiven laufen. In einem Fall gab es drei Festnahmen. Auf einer kurdischen Internetplattform tauchten Bekennervideos auf, die die Angriffe in Meschede und Lauffen zeigen sollen.

Nahezu zeitgleich waren in der Nacht zu Sonntag Brandsätze in eine Moschee in Berlin und an ein Gebäude eines Vereins im nordrhein-westfälischen Meschede geworfen worden. In Itzehoe schlugen Unbekannte am frühen Sonntagmorgen die Fenster einer Moschee ein und legten ein Feuer in einem türkischen Gemüseladen. Ein Passant habe die acht Bewohner über dem Geschäft wachgeklingelt. Sie gelangten unverletzt ins Freie. Die Feuerwehr löschte die Flammen. Zwischen den beiden Gebäuden liegt etwa ein Kilometer, einen Zusammenhang zwischen den beiden Taten schließt die Polizei nach eigenen Angaben nicht aus.

Ermittlungen wegen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung

Am Freitag hatten Unbekannte Brandsätze in eine Moschee in Lauffen nahe Heilbronn (Baden-Württemberg) geworfen. Die Polizei ermittelt wegen Verdachts des versuchten Mordes und der schweren Brandstiftung. Der Imam, der sich in dem Gebäude befand, konnte das Feuer selbst löschen. In dem Gebäude sind Gemeinschafts- und Fortbildungsräume, einen Teil nutzt der Imam als Wohnung.

Laut "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" ist im Internet ein Bekennervideo einer kurdischen Plattform aufgetaucht. Dort hieß es demnach, man habe die Tat aus "Rache für die Angriffe der türkischen Besatzerarmee" und die "massenhafte Tötung von Zivilisten" in der nordsyrischen Stadt Afrin verübt.

Ein ähnliches Video wurde auch zu dem Vorfall in Meschede geteilt. Dort wurden nach Polizeiangaben drei Molotowcocktails gegen die Fassade des Türkisch-Deutschen Freundschaftsvereins geworfen. Als die Rettungskräfte eintrafen, stand noch eine Böschung in Flammen. Noch in Tatortnähe konnten die Beamten ein verdächtiges Auto mit drei Männern erkennen, die dann festgenommen wurden. Sie sind 26 bis 30 Jahre alt.

Zeugen sahen drei Jugendliche vom Tatort weglaufen

Nach dem Anschlag auf die Berliner Moschee teilte die Polizei mit: "Nach derzeitigen Erkenntnissen wird von einer politisch motivierten Straftat ausgegangen." Zeugen hätten an der Moschee ein Klirren gehört und drei Jugendliche gesehen, die weggelaufen seien. Eine Fensterscheibe war eingeworfen worden, der Hauptraum sei komplett ausgebrannt. Gemeindemitglieder räumten am Sonntag Trümmer fort und versuchten, durchnässte Gebetbücher und Koran-Ausgaben zu trocknen. "Ein Anschlag auf ein Gotteshaus, egal aus welchem Grund, ist nicht akzeptabel und nicht hinnehmbar", betonte die Gemeinde.

Die türkischen Streitkräfte hatten am 20. Januar eine Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordwestsyrien gestartet. Inzwischen sollen sie sich der schwer umkämpften Stadt Afrin bis auf wenige Hundert Meter genähert haben.

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