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Skandal im Verteidigungsministerium: General trotz Belästigung befördert?


Skandal im Verteidigungsministerium
General soll trotz sexueller Belästigung befördert worden sein

Von t-online, mam

01.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Nils Hilmer, Staatssekretär (l) von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius: Er beförderte den General, obwohl er von dessen Vergehen wusste.Vergrößern des BildesNils Hilmer, Staatssekretär (l) von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius: Er beförderte den General, obwohl er von dessen Vergehen wusste. (Quelle: Twitter/@BMVg_Bundeswehr/t-online)
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Fragliche Personalentscheidung: Ein Staatssekretär hat einen General befördert – dabei soll er von dessen sexuellen Übergriffen gegenüber einer Praktikantin gewusst haben.

Belästigungs-Skandal im Verteidigungsministerium: Ein Staatssekretär von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius soll einen General befördert haben, obwohl er von dessen sexuellen Belästigung gegenüber einer Praktikantin gewusst habe. Das berichtet "Business Insider". Demnach soll es sich bei dem General um den Ein-Sterne-General Frank Reiland handeln, dessen Belästigung anonymisiert auch im Jahresbericht der Wehrbeauftragten Eva Högl (SPD) aufgeführt wird.

Reiland habe "gegenüber einer Praktikantin im Beisein ihres Vaters sinngemäß geäußert: 'Wenn ich Ihre Tochter sehe, komme ich auf schmutzige Gedanken'", heißt es darin anonymisiert. Bei einem weiteren Zusammentreffen, bei dem die Praktikantin ebenfalls anwesend war, habe Reiland laut dem Jahresbericht "sinngemäß" erklärt, "dieses Mal sei es ihm leichter gefallen, seiner Aufgabe nachzukommen, weil er nicht durch eine 'leichtbekleidete Dame abgelenkt' worden sei. Die Praktikantin war zu keinem Zeitpunkt leicht bekleidet."

Wehrbeauftragte Högl bemängelt in ihrem Jahresbericht, dass der General mit einer "zu geringen Disziplinarmaßnahme" davon gekommen sei, nachdem der Vorfall gemeldet wurde. Dies liege teils an einer mangelnden Rechtskenntnis bei den Verantwortlichen.

14 Tage im Amt

Nach Recherchen des "Business Insiders" soll der zuständige Staatssekretär Nils Hilmer von den schwerwiegenden Vorwürfen gegen Reiland gewusst haben. Hilmer sei jedoch der Ansicht gewesen, dass Reiland eine zweite Chance verdient habe. Er habe ihn trotz der schweren Vorwürfe und trotz Nachfrage von Högl, ob er sich über seine Auswahl sicher sei, zum Chef der sogenannten "Task Force Personal" befördert. Dabei handelt es sich um eine temporäre Maßnahme, um gezielt nach Personal für die Bundeswehr zu suche.

Nun, nur zwei Wochen nach seiner Beförderung, soll Reiland seinen Chefposten wieder los sein. Wie Hilmer in einem internen Schreiben angekündigt habe, trete Reiland nach nur 14 Tagen im Amt aus "persönlichen Gründen" zurück. Nähere Angaben, um welche es sich handele, habe er nicht gemacht.

Verwendete Quellen
  • dserver.bundestag.de: Wehrbericht 2022
  • businessinsider.de: "Staatssekretär von Pistorius soll Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen General gekannt haben, berief ihn trotzdem auf Spitzenjob im Ministerium"
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