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Innenministerin Nancy Faeser verbietet Hamas und Samidoun-Netzwerk


Islamistischer Antisemitismus
Faeser verbietet Hamas und Samidoun-Netzwerk

Von dpa, mam

Aktualisiert am 02.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Nancy FaeserVergrößern des BildesBundesinnenministerin Nancy Faeser (Archivbild): "Antisemitismus hat in Deutschland keinen Platz." (Quelle: Kay Nietfeld/dpa/dpa-bilder)
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Vermögen wird eingezogen, Internetauftritte sind verboten: Das Innenministerium zieht nach den Hamas-Angriffen vom 7. Oktober Konsequenzen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat die islamistische Palästinenserorganisation Hamas und das pro-palästinensische Netzwerk Samidoun verboten. Das teilte sie am Donnerstag in Berlin mit.

Die Hamas habe als Terrororganisation zum Ziel, den Staat Israel zu vernichten, erklärte Faeser in einer Mitteilung. "Samidoun verbreitete als internationales Netzwerk unter dem Deckmantel einer 'Solidaritätsorganisation' für Gefangene in verschiedenen Ländern israel- und judenfeindliche Propaganda."

Wer weiter aktiv ist, macht sich strafbar

Im Fall der Hamas und den ausländischen Strukturen von Samidoun geht es um ein sogenanntes Betätigungsverbot, für die deutschen Strukturen von Samidoun zudem um ein Vereinsverbot. Die Folgen sind ähnlich. Eventuelles Vermögen wird eingezogen, Internetauftritte und Aktivitäten in sozialen Medien werden verboten. Wer weiter für die Organisationen aktiv ist, macht sich strafbar.

Die Hamas ist von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Hinter ihr stehen nach Schätzungen des Verfassungsschutzes in Deutschland rund 450 Menschen, von denen viele deutsche Staatsbürger sind. Einen offiziellen Ableger der islamistischen Gruppierung gibt es hierzulande aber nicht. Vereine, die der Bewegung nahestanden, wurden vor einigen Jahren bereits verboten. Als zusätzliche Maßnahme bleibt damit nur das ausgesprochene Betätigungsverbot.

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Süßigkeiten nach Hamas-Angriff

Samidoun ist eine Gruppe, die sich selbst als "palästinensisches Gefangenensolidaritätsnetzwerk" bezeichnet. Nach Einschätzung von Verfassungsschützern gehört Samidoun zur radikalen Palästinenserorganisation PFLP (Volksfront zur Befreiung Palästinas) und ist israelfeindlich. Die PFLP selbst propagiert den bewaffneten Kampf gegen Israel, ist aber im Gegensatz zur Hamas nicht religiös geprägt.

Samidoun hatte schon wenige Stunden nach dem Blutbad in Israel am 7. Oktober für Entrüstung gesorgt, weil Mitglieder des Netzwerks zu Ehren der Hamas Süßigkeiten auf der Sonnenallee im Berliner Bezirk Neukölln verteilten.

Zentralrat der Juden fordert Bestrafung von Samidoun-Hinterleuten

Der Zentralrat der Juden hat das Verbot am Donnerstag begrüßt. "Dieses Verbot ist konsequent und richtig", sagte Zentralratspräsident Josef Schuster in Berlin. "Samidoun steht hinter vielen antisemitischen Ausschreitungen deutschlandweit. Sie verbreiteten viel zu lange ihr islamistisches ideologisches Gift."

Es habe sich gezeigt, dass Samidoun in Deutschland eine "Vorfeldorganisation der Hamas-Vernichtungsideologie" sei. "Nun muss auch den weiteren Hassorganisationen, die in Deutschland agieren, das Handwerk gelegt werden", forderte Schuster. "Das Samidoun-Netzwerk muss jetzt systematisch aufgelöst und die Hinterleute bestraft werden."

Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bereits kurz nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel Anfang Oktober ein Betätigungsverbot für die beiden Organisationen in Aussicht gestellt. Eine solche Ankündigung im Vorfeld eines Verbots ist sehr ungewöhnlich.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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