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Türkei-Besuch von Steinmeier: Dönerspieß-Fotos ernten Kritik im Netz


Kritik an Steinmeier
"Kein Wunder, dass ein Erdoğan uns nicht ernst nimmt"

Von t-online
Aktualisiert am 23.04.2024Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:240423-921-005795Vergrößern des BildesFrank-Walter Steinmeier auf Türkei-Besuch: Dass der Bundespräsident mit Döner im Gepäck reiste, stieß auf Kritik. (Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa)
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Der Bundespräsident ist in der Türkei. An seiner Seite ist ein Gastronom aus Berlin. Doch im Netz erntet er dafür viel Kritik.

Bei der Türkei-Reise von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sollte es eigentlich um die Leistung von Hunderttausenden Türken in Deutschland gehen. Doch das wurde schnell von einem Bild überschattet: Steinmeier, wie er an einem Dönerspieß herumschneidet. Schnell hagelte es empörte und belustigte Kommentare im Netz.

Hintergrund der Aktion: Steinmeier hatte den Berliner Gastronom Arif Keles mit in die Türkei genommen. Keles betreibt in dritter Generation einen Dönerimbiss. Er brachte einen 60 Kilogramm schweren und tiefgefrorenen Dönerspieß samt Soßen und anderen Zutaten im Flugzeug mit nach Istanbul, um ihn am Abend bei einem Empfang in der Sommerresidenz des deutschen Botschafters zu servieren. Der Döner sei im kulinarischen Bereich ein Beispiel dafür, wie sehr Deutschland und die Türkei zusammengewachsen seien, sagte Steinmeier. "Ich esse auch gern einen."

Doch online kam die Aktion gar nicht gut an. Vielmehr wird Steinmeier vorgeworfen, mangelndes Feingefühl an den Tag zu legen und Klischees türkischer Kultur zu bedienen. Manch ein X-Nutzer findet Steinmeiers Aktion "zum Fremdschämen".

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Mehrere Nutzer stellen Vergleiche auf: Steinmeier müsse nach dem Auftritt in der Türkei auch in anderen Ländern ähnliche Dinge mitbringen – Paella in Spanien, Pizza in Italien.

Andere stimmen in ihrer Kritik auch ernstere Töne an. "Wir schimpfen ja zu Recht sehr über unsere Russland- und Iranpolitik. Aber das Niveau unserer Türkeipolitik steht dem in nichts nach. Kein Wunder, dass ein Erdoğan uns nicht ernst nimmt", schreibt etwa der Islam-Experte Eren Güvercin.

Ähnlich sah es auch Politikwissenschaftler Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr in München: "Seit 1962 sind Türken in Deutschland. Mittlerweile in der dritten Generation. Sind Journalistinnen, Ärztinnen, Geschäftsleute, Professorinnen, Künstler, Politikerinnen, haben den Corona Impfstoff erfunden. Und alles was dem Bundespräsidenten einfällt ist: Döner. Wow," schreibt Masala auf der Plattform X.

Der "Handelsblatt"-Korrespondent Ozan Demircan schreibt auf Englisch: "Ein türkisch-deutscher Wissenschaftler hat die effektivste Corona-Impfung entwickelt. Ein türkisch-deutscher Filmemacher war für einen Oscar nominiert. Millionen an Gastarbeitern haben dabei geholfen, das deutsche "Wirtschaftswunder" aufzubauen. Und der deutsche Präsident bringt einen Dönerverkäufer mit in die Türkei."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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