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Populismus reicht für die Bundestagswahl nicht aus


Deutsche Mitte zu moderat
Populismus reicht für Wahlsieg nicht aus

Von dpa, reuters
Aktualisiert am 25.07.2017Lesedauer: 2 Min.
In drei Umfragen zwischen Juli 2015 und März 2017 wurden jeweils mehr als 1600 Wahlberechtigte zu ihrer politischen Einstellung befragt.Vergrößern des BildesIn drei Umfragen zwischen Juli 2015 und März 2017 wurden jeweils mehr als 1600 Wahlberechtigte zu ihrer politischen Einstellung befragt. (Quelle: Oliver Killig./dpa)
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Mit nichts lassen sich AfD-Wähler besser mobilisieren als mit der Forderung, möglichst viele Flüchtlinge abzuschieben. Niemand ist thematisch einseitiger als die Populistenpartei vom rechten Rand. Doch eine Wahl lässt sich damit in Deutschland nicht gewinnen – das geht aus einer neuen Studie der Bertelsmann Stiftung hervor. Dafür sind selbst die populistischen Ansichten in Deutschlands politischer Mitte zu moderat.

Zwar vertreten fast ein Drittel der wahlberechtigten Deutschen laut der Studie populistische Ansichten. Diese fallen aber eher moderat und nicht radikal aus – und sind in allen politischen Lagern zu finden.

"Sie lehnen die Institutionen der Demokratie oder der EU nicht grundsätzlich ab, sondern kritisieren ihr Funktionieren", schreiben die Autoren in ihrem Fazit. Außerdem seien populistische Positionen für die große Mehrheit aller Wahlberechtigten nicht wahlentscheidend.

"Von einer 'Stunde der Populisten' ist das politische Klima vor der Bundestagswahl weit entfernt", sagt Robert Vehrkamp, Demokratieexperte der Bertelsmann Stiftung. Er hat die Studie zusammen mit Christopher Wratil von der Universität Köln geschrieben. Die Befragten sollten bei acht Aussagen angeben, inwieweit sie diesen zustimmen. Dabei ging es unter anderem um die Annahme eines allgemeinen Volkswillens und um Kritik am politischen Establishment.

Mit weniger als 20 Prozent sind unter den CDU-Anhängern der Studie zufolge die wenigsten Populisten. Auch Grünen-Wähler sind wenig anfällig für populistische Botschaften. Die Wählerschaft der AfD dagegen ist demnach eindeutig rechtspopulistisch, die SPD in beiden Lagern etwa gleich stark vertreten.

Nach den Erkenntnissen der Stiftung gibt es beim Thema Populismus eine soziale Spaltung. Je geringer die Bildung und je niedriger das Einkommen sind, desto weiter verbreitet sind auch populistische Ansichten. Am stärksten trifft das auf die Gruppe mit Hauptschulabschluss und einem Monatseinkommen unterhalb von 1500 Euro zu.

"Populisten in Deutschland sind häufig enttäuschte Demokraten, aber keine radikalen Feinde der Demokratie. Im Vergleich zu den USA und Frankreich zeigt sich vor allem, dass in Deutschland die Kritik am politischen Establishment deutlich schwächer ausgeprägt ist", sagt Studienautor Vehrkamp.

Radikale Positionen zögen beim Wähler nicht. Mehr als zwei Drittel der Wähler mit populistischen Einstellungen sind der Studie zufolge für die Mitgliedschaft in der EU, sogar 85 Prozent sind Demokratie-Unterstützer. Aber: Knapp 80 Prozent geht die Erweiterung der EU zu weit und etwas mehr als die Hälfte gibt an, die Demokratie funktioniere in Deutschland "eher nicht" oder "überhaupt nicht".

Für die Studie wurden in drei repräsentativen Umfragen zwischen 2015 und 2017 jeweils mehr als 1600 Wahlberechtigte interviewt. Ihre Ergebnisse sind repräsentativ für die Wahlberechtigten in Deutschland. Hier können Sie sich die Studienzusammenfassung von Robert Vehrkamp im Video anschauen:

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