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Stimmen zu Heiner Geißler: "Er gehörte zu den stärksten Politikern"


Stimmen zum Tod von Heiner Geißler
"Er gehörte zu den stärksten Politikern"

dpa, dpa-afx, Marc von Lüpke, t-online.de

12.09.2017Lesedauer: 3 Min.
Zum Tod von Heiner Geißler bekunden zahlreiche Politiker ihre Trauer.Vergrößern des BildesZum Tod von Heiner Geißler bekunden zahlreiche Politiker ihre Trauer. (Quelle: Michael Jung/dpa-bilder)
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Heiner Geißler ist im Alter von 87 Jahren verstorben. Weggefährten würdigen den ehemaligen Bundesminister und CDU-Generalsekretär im Gespräch mit t-online.de als Ausnahme-Politiker.

"Heiner Geißler war blitzgescheit und ebenso argumentionsstark", sagt Erwin Teufel, ehemaliger Ministerpräsident von Baden-Württemberg. "Er gehörte zu den stärksten Politikern, die ich in meinem Leben kennengelernt habe." Geißlers Leistungen für die Christdemokraten findet Teufel herausragend: "Als Generalsekretär hat er es vollbracht, aus der CDU eine moderne Volkspartei zu formen, ohne dabei christliches und soziales Gedankengut aufzugeben."

"Er war ein Kämpfer, ein guter Denker, ein verlässlicher Mann und ein guter Freund", so Kurt Biedenkopf, ehemaliger sächsischer Ministerpräsident zu t-online.de. "Wir sind manchmal auch in politischen Fragen aneinander geraten, aber im Wesentlichen waren wir Freunde." Für Biedenkopf war Geißler ein Vordenker: "Ich würde ihn als jemanden bezeichnen, der seiner Zeit voraus war, sowohl was die Wirtschaft als auch die soziale Ordnung betrifft."

"Heiner Geißler war einer der ganz wenigen, der seinen Überzeugungen immer treu geblieben ist", erinnert sich der ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer. "Seine Werte waren immer christlich und sozial orientiert sowie ethisch begründet." Für Töpfer war Heiner Geißler ein Vorbild. "Er war kein Weichspüler. Er argumentierte hart, blieb aber immer der Sache verpflichtet", so der ehemalige Minister zu t-online.de. "Er hat Demokratie so gelebt, dass auch andere Demokratie leben konnten. Gerade so, wie es heute wieder wichtig wäre."

Auch andere Politiker äußerten ihre Anerkennung für Heiner Geißler:

Bundeskanzlerin Angela Merkel würdigte Geißler als "intellektuell herausragend, rhetorisch brillant, streitbar und selbstbewusst". Geißler war laut Merkel "maßgeblich und mit großem Erfolg daran beteiligt, aus der Honorationenpartei CDU eine echte Mitglieder- und Programmpartei zu machen", erklärte die Kanzlerin in Berlin.

Mit Geißler verliere Deutschland "eine unvergleichliche politische Persönlichkeit, die bis ins hohe Alter gerade auch für junge Menschen Vorbild war", äußerte sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Auch die Grünen haben sich zum Tod des CDU-Politikers geäußert. Mit den Jahren sei Geißler den Grünen immer näher gekommen, erklärten die Spitzenkandidaten Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir in Berlin. Als Mitglied des globalisierungskritischen Netzwerks Attac habe Geißler den Marktradikalismus kritisiert und sich für ökologische Belange eingesetzt.

Die Grünen-Spitzenkandidaten erinnerten aber auch daran, dass sie es nicht immer leicht mit Geißler hatten. "Seine scharfe Kritik an der Friedensbewegung ist uns noch in Erinnerung", betonten Göring-Eckardt und Özdemir. Sie nannten Geißler einen "echten Freigeist" und einen "klugen Demokraten", der die Politik über Jahrzehnte geprägt habe.

Oskar Lafontaine, ehemaliger Bundesminister der Finanzen, bezeichnete Geißler als einen der "profiliertesten Politiker der deutschen Nachkriegszeit". Geißler habe sich "Zeit seines Lebens der christlichen Soziallehre verpflichtet gefühlt", sagte der heutige Linken-Politiker und einstige SPD-Chef Lafontaine. "Wie kaum ein anderer kritisierte er die Fehlentwicklungen des globalen Kapitalismus. Er wird uns fehlen."

"Das hat uns alle schwer beeindruckt", charakterisierte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann Geißlers Schlichtung im Streit um das Stutgarter Bahnhofsprojekt. "Ich denke mit großer Freude an diese Zeit zurück", so der Grüne, der das Milliardenbauvorhaben Stuttgart 21 kritisch sieht. "Wir sind sehr traurig, dass er uns jetzt verlassen hat."

Die Christdemokraten haben ihren gestorbenen früheren Generalsekretär Heiner Geißler als "einen der ganz Großen in der CDU" gewürdigt. "Er war ein sehr kluger und unbequemer Geist und hat so die CDU angetrieben, sich den Veränderungen in der Welt zu stellen. Das müssen wir heute wieder", schrieb Generalsekretär Peter Tauber auf Facebook.

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