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Fipronil-Skandal: Deutsche Behörden blockieren Aufklärung über Gifteier


Deutschland blockiert Aufklärung über Gifteier-Skandal

Von dpa, jmt

Aktualisiert am 26.10.2017Lesedauer: 2 Min.
Deutschland und Belgien blockieren die Aufklärung über den Eier-Skandal.Vergrößern des BildesDeutschland und Belgien blockieren die Aufklärung über den Eier-Skandal. (Quelle: Kristof Van Accom/BELGA/dpa-bilder)
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Der Skandal um mit dem Insektengift Fipronil belastete Eier hielt im Sommer wochenlang die EU in Atem. Das wahre Ausmaß wird den Verbrauchern allerdings bis heute vorenthalten. Verantwortlich dafür sind auch die deutschen Behörden.

Denn Deutschland und die Niederlande blockieren die Veröffentlichung von Informationen zum Fipronil-Skandal. Die EU-Kommission verweigerte jetzt offiziell, Meldungen und Zahlen herauszugeben, die im Sommer von den Mitgliedsländern in das gemeinsame Schnellwarnsystem RASFF eingegeben wurden.

Wie viele Eier waren belastet?

Der offizielle Grund: Deutschland und die Niederlanden lehnten die Veröffentlichung ab. Beide Länder waren besonders stark von dem Skandal betroffen. Bis heute ist aber zum Beispiel völlig unklar, wie viele Eier möglicherweise belastet waren.

Für Verbraucher soll von verunreinigten Produkten zwar keine akute Gesundheitsgefahr ausgegangen sein. Vorsorglich wurden aber bislang unbekannte Mengen Eier und Eierprodukte vom Markt genommen und vernichtet. Um welche Mengen es sich genau handelte, könnte vermutlich anhand der Meldungen im Schnellwarnsystem errechnet werden. Ebenso wären zum Beispiel Rückschlüsse möglich, wie schnell auf Warnmeldungen reagiert wurde.

Die Begründungen der Behörden

Die deutschen Behörden begründen die Informationssperre mit dem Schutz des Schnellwarnsystems. Wenn Nutzer eine Veröffentlichung ihrer Meldungen befürchten müssten, werde es zu "Verzögerungen bei der Kommunikation" kommen, heißt es in der Stellungnahme an die EU-Kommission. Die niederländischen Behörden geben hingegen ermittlungstaktische Gründe für ihre Ablehnung an. Eine Veröffentlichung der Informationen könnte demnach die Ermittlungen zu dem Skandal "irreversibel schädigen".

Nach den bisherigen Ermittlungen gelangte das Insektengift Fipronil in die Eier, weil es unerlaubterweise zur Reinigung von Ställen eingesetzt wurde. Ziel war offensichtlich, kostengünstig und effizient die Rote Vogelmilbe, umgangssprachlich auch Blutlaus genannt, zu bekämpfen. Das weit verbreitete Spinnentier ernährt sich vom Blut verschiedener Vogelarten und gilt als einer der wirtschaftlich bedeutendsten Schädlinge in der Geflügelzucht.

Die Deutsche Presse-Agentur kündigte an, unter Berufung auf eine Regelung im EU-Recht von der Kommission zu verlangen, die Entscheidung gegen eine Veröffentlichung der Meldungen zum Fipronil-Skandal noch einmal zu überprüfen. Um die Ermittlungen zum Skandal nicht zu beeinträchtigen, könnte die EU-Kommission beispielsweise im aktuellen Fall Namen von Personen und Unternehmen sowie Adressen schwärzen.

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  • Florian Schmidt
Von Florian Schmidt

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