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"Ist im Grunde Kleinigkeit": FDP und CDU verteidigen Grünen-Chefin Baerbock


Reaktion auf Plagiatsvorwürfe gegen Baerbock
"Beide Seiten putschen den Konflikt auf"

Von t-online, TiK

30.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin der Grünen bei einer Rede: Andere Parteien warnen jetzt vor einem schmutzigen Wahlkampf.Vergrößern des BildesAnnalena Baerbock, Kanzlerkandidatin der Grünen, bei einer Rede: Andere Parteien warnen jetzt vor einem schmutzigen Wahlkampf. (Quelle: imago-images-bilder)
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Gegen die Kanzlerkandidatin der Grünen gibt es Plagiatsvorwürfe. Doch nun wird Annalena Baerbock in Schutz genommen – ausgerechnet vom politischen Gegner.

Armin Laschet klang gut gelaunt, als er am 19. April vor die Fernsehkameras trat. Gerade war Annalena Baerbock zur Kanzlerkandidatin der Grünen gekürt worden, da sagte Laschet in die Mikrofone, dass er einen "fairen, frischen und manchmal auch fröhlichen Wahlkampf" zusagen könne. Zu dem Zeitpunkt war noch gar nicht klar, ob er selbst tatsächlich Kanzlerkandidat der Union werden würde. Aber ein Versprechen kann man ja schon mal abgeben.

Gut zwei Monate später ist Laschet zwar längst zum Kanzlerkandidaten gekürt worden. Doch es gibt eben auch noch eine andere Erkenntnis: So richtig fair ist der Wahlkampf bislang nicht. Und fröhlich schon gar nicht. Annalena Baerbock hat seit Wochen mit diversen Vorwürfen zu kämpfen.

So stimmten einige Angaben ihres Lebenslaufs nicht, die sie korrigieren musste. Und nun sieht sie sich auch mit dem Vorwurf konfrontiert, mehrere Passagen ihres kürzlich veröffentlichten Buches "Jetzt. Wie wir unser Land erneuern" abgeschrieben oder in Teilen übernommen zu haben.

Was stimmt: Es läuft nicht rund für die grüne Kanzlerkandidatin – und sie ist dafür durchaus selbst verantwortlich. Was aber auch stimmt: Bei ihr wird im Moment ganz besonders hingeschaut. Und nicht jeder Vorwurf erweist sich bei genauerem Hinsehen als tragfähig. Deshalb sprechen die Grünen bereits von "Rufmord", der betrieben werde.

Manch ein Vertreter des politischen Gegners mag sich zwar insgeheim über die Entzauberung der Grünen und ihrer Spitzenkandidatin freuen. Aber erkennbar ist inzwischen auch, dass einige die Sorge umtreibt, es könnte einen allzu schmutzigen Wahlkampf geben.

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"Der Zauber Baerbocks ist verflogen"

Deshalb wollen etwa Union und FDP Baerbock im aktuellen Fall nicht angreifen. Im Gegenteil. Günter Krings, CDU-Staatssekretär im Bundesinnenministerium, sagt t-online: "Mehr Sorgen als das tatsächliche oder vermeintliche Abschreiben machen mir die falschen eigenen Ideen der Grünen. Wir sollten uns in diesem wichtigen Wahlkampf nicht auf Nebenschauplätzen verzetteln, sondern die Grünen inhaltlich und programmatisch stellen." Krings hält die Debatte um die Buchpassagen für keine entscheidende Komponente im Wahlkampf.

Ähnlich sieht es Marco Buschmann, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Fraktion. Er sagt: "Die Sache selber ist im Grunde eine Kleinigkeit. Aber beide Seiten putschen den Konflikt mit Kampfbegriffen wie Plagiat und Rufmord immer weiter auf." Und er fügt hinzu: "Mir wäre lieber, wir würden über die Modernisierung von Staat, Infrastruktur und sozialem Sicherungssystem sprechen."

Nur Dirk Wiese, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Bundestag, greift die Kandidatin an: "Wenn man ein Buch schreibt, sollte man sich auch an die gängigen Zitierstandards halten. Ganz einfach. Die Kritik dazu muss Frau Baerbock aushalten können." Zu dem Statement aus der Grünen-Parteizentrale, die jetzigen Vorwürfe seien "Rufmord", erklärt Wiese: "Es überrascht mich jedoch schon sehr, wie scharf und dünnhäutig die Grünen nun auf diese hausgemachten Fehler reagieren." Der SPD-Politiker gibt sich optimistisch: "Der Zauber Baerbocks ist bereits verflogen. Und dabei hat die heiße Phase des Wahlkampfs noch nicht mal begonnen."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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