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Bundeswehr in Mali: Der Hubschrauber ging aprupt zu Boden


Zwei Soldaten bei Absturz in Mali getötet
Der Hubschrauber ging abrupt zu Boden

dpa, afp, dru

Aktualisiert am 27.07.2017Lesedauer: 2 Min.
Kampfhubschrauber vom Typ Tiger beim Einsatz in Gao (Mali).Vergrößern des BildesKampfhubschrauber vom Typ Tiger beim Einsatz in Gao (Mali). (Quelle: Marc Tessensohn/Bundeswehr/dpa-bilder)
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Der Absturz eines Bundeswehr-Hubschraubers in Mali, bei dem zwei Soldaten ums Leben kamen, gibt weiter Rätsel auf. Erste Hinweise deuten auf technisches Versagen hin. Einen Abschuss schließt die Bundeswehr erst einmal aus. Für den deutschen UN-Einsatz hat das Unglück Folgen.

Der Hubschrauber war am Mittwoch gegen 12.20 Uhr auf dem Weg zu einer Mission 70 km nördlich von Gao abgestürzt und ausgebrannt. Der Pilot eines zweiten Tigers, der unmittelbar hinter der Unglücksmaschine flog, berichtete nach Informationen des "Spiegel", der Tiger sei "urplötzlich und ohne einen Notruf mit der Nase nach vorne abgekippt und dann sofort im Sturzflug zu Boden gegangen".

Ein Expertenteam der Bundeswehr reist am Donnerstag nach Gao, um unter anderem den Flugschreiber auszuwerten, sagte der Stellvertreter des Generalinspekteurs, Vizeadmiral Joachim Rühle. Der Routine-Flugbetrieb der Tiger werde bis auf Weiteres ausgesetzt. Hinweise auf Fremdeinwirkung lägen bisher nicht vor.

Von der Leyen: Tod der Soldaten "trifft uns alle tief"

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) äußerte sich bestürzt. "Der Tod dieser Männer im Dienste unseres Landes trifft uns alle tief und er macht uns unendlich traurig", sagte von der Leyen. "Ihr Auftrag war ein Beitrag zu unserer Sicherheit." Sie sprach den Hinterbliebenen und Kameraden auch im Namen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihr "tiefes Mitgefühl" aus.

Laut einer Mitteilung der Friedensmission der Vereinten Nationen Minusma deuteten erste Erkenntnisse auf technisches Versagen als Ursache hin. Sollte dies zutreffen, könnte von der Leyen weiter unter Druck geraten. Die CDU-Politikerin hatte in ihrer Amtszeit immer wieder die Bedeutung guter Ausrüstung der Soldaten im Einsatz betont.

Immer wieder Probleme mit dem Tiger

Allerdings gab es mit dem Tiger immer wieder Probleme. Zuletzt fehlten Piloten, um das Gerät zu fliegen. Der "Expertiseverlust" werde zunehmend zu einem "flugsicherheitsrelevanten Thema", hieß es im Juni in einem internen Bericht des Kommandos Heer, aus dem der "Spiegel" zitiert hatte. Eine Handvoll Piloten werde für alle Übungs- und Schießvorhaben sowie Einsätze herangezogen. Sie würden der hohen zeitlichen Belastung nicht mehr standhalten, hieß es.

Bedenken gab es auch wegen der Einsatzbereitschaft der Hubschrauber in der westafrikanischen Hitze. Der Inspekteur des Heeres hatte eine Ausnahmegenehmigung für den Flug unter hohen Temperaturen erteilt, bevor sie am 1. Mai einsatzbereit gemeldet wurden. Zunächst galt eine maximale Temperaturobergrenze von 43,26 Grad Celsius für den Start der Hubschrauber. Dieser Maximalwert, der sich je nach Luftdruck und Flughöhe berechnet, wurde für den Einsatz in Mali um fünf Grad angehoben.

Erste Tote beim Einsatz in Mali

Es sind die ersten Todesfälle von Bundeswehrsoldaten im Auslandseinsatz seit 2015. Mali gilt seit längerem als der derzeit gefährlichste Einsatz der Truppe. Bislang waren die deutschen Soldaten dort aber verschont geblieben. An der Mission beteiligen sich derzeit 875 Bundeswehr-Soldaten. Die Truppe ist in der ehemaligen Rebellenhochburg Gao stationiert.

UN-Generalsekretär António Guterres übermittelte dem neuen deutschen UN-Botschafter Christoph Heusgen in New York sein Beileid. Zugleich dankte er Deutschland für das Engagement in den UN-Friedensmissionen.

Die Mission Minusma der Vereinten Nationen (UN) soll zur Stabilisierung Malis und zur Umsetzung eines Friedensabkommens beitragen. Der Norden Malis war 2012 vorübergehend in die Hände islamistischer Extremisten und anderer Rebellengruppen gefallen, sie konnten aber nach einer Intervention französischer Streitkräfte zurückgedrängt werden. Gruppierungen wie Al-Kaida terrorisieren den Norden Malis schon lange.

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