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Unwetterwarnung: "Die schwersten Gewitter, die überhaupt möglich sind"


Unwetterwarnung
"Die schwersten Gewitter, die hier möglich sind"

Von wetter-info
09.06.2014Lesedauer: 3 Min.
Blitzeinschlag in Arnsberg im Sauerland: Am Dienstag wüten über großen Regionen blitzintensive GewitterVergrößern des BildesBlitzeinschlag in Arnsberg im Sauerland: Am Dienstag wüten über großen Regionen blitzintensive Gewitter (Quelle: Thomas Holtrup, Symbolbild/imago-images-bilder)
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Die Meteorologen warnen vor einer besonders schweren Unwetterlage: Ab Dienstagvormittag drohen in den betroffenen Regionen flächendeckend Schwergewitter - mit besonders starken Blitzen, großen Hagelkörner und wahren Regenmassen. Schuld sind ungewöhnlich große Gewitterzellen, die miteinander verschmelzen und dann entlang einer Kaltfront über Deutschland ziehen. "Das hat nichts mit lokalen Hitzegewittern zu tun", sagte Andreas Wagner von MeteoGroup im Gespräch mit wetter.info.

Das Übel kommt aus dem Westen: In Frankreich und Belgien bilden sich Gewitterwolken, die von einer Kaltfront über dem Grenzgebiet nach Deutschland gelenkt werden. "Wie auf einer Perlenkette oder einem Transportband", erklärte Wagner. Dort ballen sie sich zu den gigantischen Clustern zusammen.

"Diese Wolkenungetüme sind bis zu 15 Kilometer hoch", sagte der Unwetterexperte. In ihnen toben die schwersten Gewitter, die in unseren Breiten überhaupt möglich sind: Mit schnellen Blitzsalven und starken Druckwellen, die die Wände wackeln lassen. Diese sogenannten Positiven Blitze sind auch heller als die normalen, Negativen Blitze eines herkömmlichen Hitzegewitters.

Es wird die meisten treffen

Durch den nahezu geschlossenen Frontcharakter wird kaum jemand auf dem Weg der Gewitter verschont bleiben. "Das Hauptproblem sind sicher die Blitze und heftigen Niederschläge", so der Unwetterexperte. Neben Überschwemmungen drohen lokal aber auch Schäden durch Sturm- oder Fallböen.

Derzeit sieht es nach folgendem Unwetter-Fahrplan aus: Am Dienstagvormittag liegt besagte Front im Nordwesten und erstreckt sich voraussichtlich vom Niederrhein und Münsterland bis nach Schleswig-Holstein. Hier muss neben wahren Sturzfluten vom Himmel und den vielen Blitzeinschlägen auch mit Hagelschlag gerechnet werden.

Zur gleichen Zeit herrscht im Osten, der Mitte und dem Süden eine trügerische Ruhe - bei Sonne pur und schnell steigenden Temperaturen.

Schon am Nachmittag hat die Front die gesamte Nordwesthälfte überquert, Gewitter toben über einem breiten Streifen Baden-Württemberg - Hessen - Sachsen-Anhalt - Vorpommern. "Mit allen Unwetterzutaten, die man sich vorstellen kann - großer, mehrere Zentimeter dicker Hagel inklusive", befürchtet Wagner.

Am Abend erreichen die Hagelgewitter auch die Alpen. Im äußersten Nordwesten ist die große Hitze der vergangenen Tage dann raus und die Lage beruhigt sich hier.

Große Hitzebelastung

Ansonsten herrscht am Dienstag großteils noch eine enorme Hitze: In dem Übergangsstreifen vor den Gewittern geht es erneut auf über 30 Grad hoch. Den Höhepunkt der Hitzewelle erwarten die Meteorologen vom südlichen Rhein-Main-Gebiet über Franken, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Südbrandenburg bis nach Sachsen: Verbreitet werden 35 bis 37 Grad erreicht. Auch am Dienstag sind neue Temperaturrekorde sehr wahrscheinlich.

Zum einen liegt das enorme Potenzial der Gewitter in der Hitze, die die Gewittercluster mit viel Energie versorgt, zum anderen aber auch in der Häufung der Gewitterzellen und der langsamen Geschwindigkeit, mit der die Front unterwegs ist. So sind viele Regionen gleich mehrmals hintereinander betroffen.

Heftigkeit lässt nicht nach

Am Mittwoch erstreckt sich die Unwetterfront, die bis dahin nichts an Kraft verloren hat, von Rheinland-Pfalz und dem Saarland über Hessen und dem südlichen Niedersachsen bis nach Vorpommern.

"Was nicht niet- und nagelfest ist, sollte man unbedingt von der Terrasse oder dem Balkon schaffen", empfiehlt Wagner.

Eine zweite Unwetterbaustelle entsteht schon am Vormittag in Süddeutschland: Auch dort brodelt es gewaltig in der Atmosphäre. Die schlimmsten Hagelgewitter drohen ganz im Süden - im Allgäu und an den Alpen: "Tennisballgroße Hagelkörner kann ich mir dort vorstellen."

Die Front hingegen mach sich gegen Nachmittag oder Abend von Baden-Württemberg über Sachsen nach Ostbrandenburg breit.

Erst am Donnerstag kehrt langsam Ruhe in der Gewitterküche ein: Zunächst in der Nordhälfte, zum Wochenende hin auch im Süden. Dann dürfen wir durchatmen, bei mäßig warmen 20 bis 25 Grad, einer angenehmen nordwestlichen Strömung und einem Wechsel aus Sonne, Wolken und kurzen Schauern.

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